Allgemein:
Madagaskar - Rundreise 2022
Morondava

Erneut wurden wir früh aus den Federn geworfen, denn um 7 Uhr gab es eine weitere Pirsch durch den Kirindy-Wald. Zum letzten Mal musste meine "Dreckshose" herhalten, die ich in den letzten Tagen zu den schweißtreibenden Aktivitäten sowie den Jeep-Fahrten trug. Doch beim Frühstück wurden wir erneut von einem Fossa angelockt, der wieder bei der Unterkunft nach Futter suchte. Ihn gleich an 2 Tagen gesehen zu haben, machte uns noch stolzer, als Seheno uns erzählte, dass die Gruppe vor uns ihn nicht zu sehen bekam.

Die Frühpirsch wirkte wie bereits die Nachtpirsch. Wie konnte unser lokaler Guide nur wissen wo wir gerade sind? Immer wieder verschwand sein Kollege und danach gab es das eine oder andere Tierchen zu sehen. Sicherlich war das Fotografieren unter den erschwerten Bedingungen aufgrund der vielen Äste im Sichtfeld zum Tier eine Herausforderung. Oft war nur manuelle Fokussierung möglich. Und was daraus geworden ist, werden wir erst zu Hause erfahren. Die auf den ersten Blick brauchbaren Fotos habe ich in der Gallery beigefügt, wieder viele Lemuren-Fotos sowie Eule und Papagei. Die weiteren Vögel waren zu klein oder aufgrund des Gegenlichts nicht wirklich schön.

Nach 3 Stunden waren wir wieder zurück in unserer Unterkunft. Jetzt mussten wir bis zum Mittag ein wenig Zeit "totschlagen". Die zweite Dusche des Tages war zwar erfrischend, jedoch gab es erneut nur Tröpfchen-Wasser. Gestärkt vom Mittagessen ging es endlich los. Unsere Hyundai-Jeeps bewiesen Robustheit. Bei einem wurde die Batterie ausgetauscht, jedoch war wohl die Lichtmaschine defekt. Angeschoben fuhr er trotzdem, nur wieder ausmachen sollte man ihn lieber nicht, Und unser "Ersatz"-Fahrzeug, in dem ich saß? Das verlor bereits nach wenigen Kilometern ein Rad. Ich habe zwar keine Ahnung von Autos, doch ganz ohne Radmuttern hält meines Wissens kein Rad. Schnell halfen sich die 4 Fahrer gegenseitig und das Ersatzrad wurde eingebaut und die Radmuttern der anderen 3 Räder neu verteilt. Immerhin war dies die letzte Panne, auch wenn unser Fahrer mehrmals nach seinen Rädern blickte.

Nächster Stopp war bei einem Dorf, wo Seheno ein Schulprojekt unterstützte, wodurch 3 der inzwischen 4 Lehrer bezahlt werden konnten. Heute war auch hier in Madagaskar Feiertag. Doch die Schulleiterin hatte alle Kinder zusammengetrommelt, um uns würdig zu begrüßen. Danach begann Jan, seine von zu Hause mitgebrachten Geschenke zu verteilen. Die Vorführung der Springseile brachte allseitiges Lachen hervor - dabei machte er es gar nicht so schlecht. Doch dann musste eine Klasse in den Klassenraum auf ihre Plätze. Schulhefte wurden verteilt und jedem Kind konnte man deren Stolz über dieses Geschenk ansehen,

Ein weiterer Foto-Stopp bei einem geschwungenen Baobab und dann erreichten wir gegen 16:30 Uhr die Baobab-Allee. Viel zu früh vorm Sonnenuntergang. Was macht ein Deutscher zur Zeitüberbrückung? Er trinkt Bier. So saß ich mit Ralph und Christian auf einem Sofa. Wir wurden als "Die Drei von der Tankstelle" bezeichnet. Meine Antwort dazu: "Wir tanken uns grad voll!"

Langsam wurde es Zeit, den besten Platz hinter einem See einzunehmen, wobei es den See aufgrund der Trockenzeit nicht gab. Schade, das hätte sicher schöne Spiegelbilder gegeben. Es folgten noch mal viele Fotos bis auch die für Fotografen noch schönere Nachdämmerung vorbei war. Wir fuhren die letzten Kilometer bis zu unserem Hotel, wo wir die gleichen Bungalows wie beim letzten Mal bekamen. Wir freuten uns über die guten Duschen (meine dritte für heute) und endlich wieder Internet. So konnte ich mich über den HSV-Sieg freuen, und die anderen über die Siege von Union Berlin und Freiburg. Gute Nachrichten gab es auch von Seheno, unsere noch ausstehende Mangrovenfahrt startet morgen erst um 10 Uhr - Ausschlafen war seit langem wieder möglich!