Allgemein:
Madagaskar - Rundreise 2022
Ranohira

Welch Wunder, im Camp hat mein GlocalMe Internet-Empfang und so kann ich dank zweier Power-Banks und Stirnlampe meinen Bericht im Zelt schreiben.

Heute beginnt unser zweitägiger Aufenthalt im Isalo-Nationalpark. Unser Gepäck wurde dreigeteilt: 1 Tagesrucksack hatten wir bei uns, das restliche Gepäck fürs Zelten kam in Säcken oder eigenen Rucksäcken und der Rest blieb im letzten Hotel. Zusammen mit unserem lokalen Guide für die Wanderungen im Nationalpark fuhren wir zum Eingang. Dort wartete schon das erste Chamäleon im Baum auf uns. Es sollte nicht das letzte Tier am heutigen Tag sein.

Unsere Wanderung wurde immer wieder unterbrochen von Erklärungen unseres lokalen Guides oder von Tieren, die wir unterwegs entdeckten. Am Ende ging Seheno, damit auch die letzten die richtige Abzweigung nahmen. Wir sahen unterwegs einen Turm-Falken, Stab-Heuschrecken (auf ein Foto habe ich verzichtet, sehen eh aus wie ein Zweig), Gottesanbeterin, Wiedehopf, Skorpion und weitere Tiere, an die ich mich grad nicht erinnern kann. Dazu kamen bizarre Landschaften im Sandsteingebirge, die immer wieder aufs Neue beeindruckten.

Gegen Mittag erreichten wir einen kleinen Wasserfall, den wir für ein erfrischendes Bad nutzten. Das Wasser war kälter als erhofft, doch die meisten von uns (auch ich) waren zumindest kurz drin. Alles hier wirke wie eine kleine Oase mit Palmen mitten in einer sonst sehr ausgetrockneten Gegend. Doch recht schnell verließen wir diesen Ort der Erholung wieder. Weiter ging es durch die weite Steppe umrahmt von Sandsteinfelsen mitten in der Mittagshitze.

Und so waren wir alle recht froh, als es hinab ins Tal zum Camp ging. Nach 7,75 km und knapp 5 Stunden Wanderung erreichten wir es. Ein kühles Bier nahem wir dankend an. Ein weiteres Chamäleon weckte wieder unsere Jagdinstinkte. Doch vor weiteren Fotos wurden zunächst die Zelte verteilt. Doch dann gab es helle Aufregung im Camp. Mehrere Lemuren wurden in der Nähe gesichtet. So machten wir uns dorthin auf den Weg und erfreuten uns auf 2 sehr aktive Tierchen. Fasziniert von den Beiden bekamen wir erst gar nicht mit, dass auf der anderen Seite des Weges noch eine aus der Gruppe saß und sogar einen ganz jungen Nachwuchs dabei hatte - leider nur sehr kurz für uns sichtbar.

Nach diesem absoluten Highlight machten die meisten von uns sich auf zu einer Wanderung zu zwei Wasserfall-Badestellen, gut 2,5 km entfernt vom Camp. Auf dem Weg trafen wir eine weitere Lemuren-Art. Wieder mit Nachwuchs, dieses Mal besser sichtbar zum Fotografieren. Weiter ging es bis zu den beiden Wasserfällen. Im großen Wasserfall-See konnten wir erneut baden, wobei es schon aufgrund der Kühle eine gewisse Überwindung bedeutete. Im Gegensatz zu einigen anderen konnte ich nicht kneifen und war auch kurz drin - sicher zu Hause undenkbar bei den Temperaturen!

Zurück im Camp zeigte uns Torsten noch eine Eule in der Nähe, die ihm der lokale Guide gezeigt hatte. Während wir bei unserem Abend-Bier zusammen saßen, kam Annett ganz aufgeregt zu uns, ein weiterer Lemur (dritte Art für heute) hatte in ihr Zelt geschaut. Prompt machten wir uns auf die "Jagd" und konnten es am Ende in aller Ruhe beim Essen einer Ananas fotografieren.

Seheno hatte unsere Vorliebe für Rum auch mitbekommen und spendete eine Flasche, die schnell die Runde machte. Es sollte für heute nicht die Letzte sein. Das Abendessen, ein 3-Gänge-Menü, war richtig lecker, insbesondere die Zebu-Spieße. Da wird eine Steigerung morgen kaum möglich sein. Ja, morgen, da müssen wir bereits um 6 Uhr zu unserer Wanderung aufbrechen. Daher wird es jetzt eine sehr kurze Nacht im Zelt!