Allgemein:
Uganda - Rundreise 2019
Kabale

Nach dem Frühstück ging es mit dem Boot wieder aufs Festland - doch kurz vor dem Steg, wo Meddy bereits auf uns wartete, versagte der Motor und sprang nicht wieder an. Dumm nur, wenn man keine Notfall-Paddel an Bord hat. Diese wurden zum Glück schnell geliefert und so konnten wir an Land gehen. Dort gab es u.a. einen kleinen Kurs der lokalen Sprache, um die Bewohner zu begrüßen oder sich zu bedanken.

Meddy hatte uns schon gestern angedroht, dass wir heute selbst aktiv werden mussten und so kam es auch. Aufgeteilt auf 3 Baumkanus, mussten wir mitpaddeln. So richtig synchron sah es bei keinem Kanu aus, doch alle kamen heil und trocken auf der anderen Seite an. Nun ging es zu Fuß weiter und das gleich auf rutschigem Untergrund bergauf. Nur gut, dass ich meine Wanderschuhe gestern am Feuer getrocknet hatte.

Wir erreichten einen kleinen Handwerksbetrieb, wo wir einige Souvenirs kaufen konnten. Aber nicht nur das, wir konnten auch ein Armband kostenlos bekommen - vorausgesetzt, wir stellen es selbst her! Der erste Herstellungsschritt sah noch recht einfach aus, bis wir selbst weitermachen mussten. Die ersten von uns verzweifelten bereits daran, während Thomas mit Tempo davonpreschte. Ich selbst brauchte einige Zeit, doch dann hatte ich den Bogen raus. Ist doch ganz einfach, dachte ich. Leider kam dann der nächste Herstellungsschritt. Wieder sah alles ganz einfach und logisch aus, bis ich die 4 Schnüre in der Hand hatte und ich es einfach nicht im vorgegebenen Muster weitergefaltet bekam. Die Chefin hatte ein Einsehen mit mir und erlöste auch mich. In Windeseile wurden unsere halbfertigen Arbeiten zu Ende gebracht und so sind wir alle Besitzer eines Armbandes, an deren Herstellung wir ein wenig mitgewirkt haben. Man konnte doch recht deutlich sehen, dass wir mit Kopfarbeit unser Geld verdienten und für Handarbeit nicht zu gebrauchen waren.

Weiter ging es zu einem Heiler, der uns erzählte, welche Sträucher er als Heilmittel gegen welche Krankheiten einsetzte. Wir hätten gern auch eine Zubereitung verfolgt, z.B. ein Mittel gegen Magenschmerzen, doch hierfür hatte er nicht die passenden Zutaten vorrätig. So verließen wir ihn wieder und machten uns auf den Weg zu einer lokalen "Bierbrauerei". Die zahlreich anwesenden Jugendlichen waren schon stark angeheitert und gönnten uns das Hirse-Bier nicht wirklich. Nach einem kurzen Nippen am Getränk verzichteten wir gerne auf mehr, was die Jungs gar nicht verstehen wollten und der fast noch volle Riesen-Becher wurde von ihnen gleich leer getrunken.

Es ging zurück zum Boot, dessen Motor wieder repariert war. Wir brachten Meddy auf die andere Landseite. Er musste sich um unseren Bus kümmern, der in der Werkstatt war. Auf der Heimfahrt zu unserer Insel begann es zu regnen. Eher wir die Seitenwände heruntergelassen hatten, schüttete es bereits kräftig. Und dann ging erneut der Motor aus - bei Unwetter saßen wir mitten auf dem See fest. Durch die undichten Seitenwände regnete es durch. Ein Regenschirm wurde zum Schutz geöffnet, wir trugen bereits unsere Regenjacken. Doch dann sprang der Motor zum Glück wieder an, wir wurden am Steg bereits mit Regenschirmen empfangen und erreichten halbwegs trocken das Restaurant.

Der Regen blieb mehrere Stunden im Gange, mal heftiger, mal weniger kräftig. Nur gut, dass es Mittagessen, Internet und ein Würfelspiel gab, so konnten wir trotzdem die Zeit gut überbrücken. Aktivitäten hatten wir für heute genug. Morgen wartet die letzte Etappe auf uns.