Allgemein:
Uganda - Rundreise 2019
Entebbe
Masindi

Bereits als wir zu Bett gingen, ahnten wir Schlimmes. Und das bestätigte sich beim Aufstehen: Kein Wasser in der Lodge. Sprich weder Klospülung, Dusche noch Waschbecken gingen. So musste ich auf meine Aufweckdusche verzichten und mich mit „Katzenwäsche“ aus der Wasserflasche begnügen.

Wenigstens waren die Gewitter verzogen und es schien wieder die Sonne. Heute war wieder ein langer Fahrtag erforderlich, dessen Strecke sich sehr der vom Ende unseres Vorprogramms ähnelte. Somit konnte man beruhigt die Augen schließen – die letzte Nacht war doch sehr kurz und so hatten unsere Fahrer wenig Ablenkung durch neugierige Fragen.

Gegen Mittag erreichten wir den Tageshöhepunkt, das „Ziwa Rhino Sanctuary“ Projekt, wo die in Uganda nicht mehr vorkommenden Nashörner wieder gezüchtet wurden. Inzwischen gibt es hier bereits 30 südliche Breitmaulnashörner, die wir bei einer Wanderung in brütender Mittagshitze zusammen mit einem Ranger versuchten, zu finden. Die „Wanderung“ war dabei wahrscheinlich nur Show. Das erste Nashorn-Weibchen mit Nachwuchs wurde durch 2 Aufpasser bewacht.

Wir freuten uns dennoch, auch wenn das Kleine nicht wirklich sichtbar im Gebüsch versteckt war. Wenigstens die Mutter zeigte sich von ihrer besten Seite. Bei der weiteren Wanderung wurden einige von uns von einer Antilope erschreckt – die von uns aufgescheucht mitten durch uns durch davonrannte.

Kurz danach entdeckten wir 3 weitere Nashörner, auch hier war der Nachwuchs kaum zu erkennen. Dafür konnte man die Mutter perfekt fotografieren. Damit hatten wir eigentlich die geplante Anzahl an Nashörner zu sehen bekommen. Jedoch beim Rückweg zu den Fahrzeugen begegneten wir 2 weiteren Nashörnern, die sich futternd auf uns zu bewegten. Das stand so nicht im Drehbuch der Show. Uns soll das egal sein, am Ende freuten wir uns darüber, gleich 7 der 30 Nashörner gesehen zu haben!

Nach einer Mittagspause hatten wir noch genug Zeit, weiteren Schlaf aufzuholen. Erst am Eingang zum Nationalpark wurde es wieder interessant. Während wir uns als Gäste im Buch eintrugen, waren einige Paviane vorm Eingang. Besonders das Herumtoben der Kleinen erfreute uns.

Im Park ging es geraden Weges auf einer „Autobahn“ im Bau – finanziert und kontrolliert von Chinesen – direkt Richtung unserer nächsten Lodge. Sie liegt wunderschön am Nil. Nur knapp haben wir den Sonnenuntergang verpasst, doch so manchem war eine schöne Dusche viel wichtiger. Einige nutzten auch den Pool.

Während Steffen bereits zum verdienten Bier zur Bar ging, stand ich noch unter der Dusche. Als ich ihm folgen wollte, war jedoch die Tür verschlossen. Er hatte – aus Vorsicht vor den Mücken – den Hebel außen zugeschoben. Damit war ich eingesperrt und musste hoffen, dass ich zum Abendessen in einer Viertelstunde vermisste werde. Doch auf Warten hatte ich keine Lust und untersuchte das Zelt und den sanitären Bereich näher. Über der Mauer dort konnte man „ausbrechen“. So zog ich mich an den Dachbalken hoch und war leichter als erwartet draußen. Schnell noch wieder rein ins Zelt und alles verschließen und ins Restraunt zum Essen.

Was sagte uns aber die Befreiungsaktion? Andere Menschen (oder Paviane) konnten von außen die Tür verschließen. Und sie konnten auf jedem Fall auch bis zum sanitären Bereich eindringen. Zumindest einen Pavian hatte ich in Zeltnähe gesehen. Warten wir die Nacht ab, ob wir von ihm besucht werden.