Allgemein:
Uganda - Rundreise 2019
Mbale

6 Uhr aufstehen im Urlaub, das macht man doch gerne, oder? Wäre wenigstens die Dusche gleich warm... Als geübter Weltreisender nimmt man solche Dinge wie sie kommen oder eben nicht. Wir Deutschen waren dennoch fast zeitgleich beim Frühstück - außer Anne. Als wir kurz davor waren, einen Suchtrupp zusammenzustellen, tauchte auch sie auf. Selbstverständlich war noch genug Zeit, doch wir machten uns bereits Sorgen. Wie Ihr merkt, in der Truppe funktioniert es.

Die Stunde Fahrzeit zum Start unserer Wanderung zu den Wasserfällen nutzte ich zur Augenpflege (wie im Zug zur Arbeit). Trotz des guten Wetters empfahl uns Meddy gutes Schuhwerk anzuziehen und Regenkleidung mitzunehmen. Auf gut 2000 m Höhe konnte das Wetter sich schnell ändern. Die Wanderung wurde von Moses geführt, der zwar nur Englisch sprach, dafür aber für jede Frage offen war. Jeder bekam einen Stock als Gehhilfe - sehr störend beim Fotografieren, doch an mancher schwierigen Stelle wirklich hilfreich. Während unserer Wanderung bekamen wir mehrere Sippi-Wasserfälle zu sehen, mal von oben, mal von unten, einmal sogar von hinten. Im Vergleich zu anderen weltbekannten Wasserfällen waren diese natürlich nicht so spektakulär. Doch die Wanderung hatte noch andere "Zutaten", die interessant waren.

Zum Beispiel gab es gleich 2 Chamäleons zu sehen. Zugegeben der zweite wurde von Jugendlichen uns "auf dem Teller" präsentiert, sprich zum Anfassen und Fotografieren gereicht - aber schön war er! Imposant war auch die Landschaft, auf der einen Seite ging es teilweise steil hinauf, auf der anderen Seite ging die Sicht ins Unendliche. Doch das Schönste der Wanderung waren die kleinen Dörfer, wo uns freundliche Menschen empfingen. Einzig die Kinder wollten nicht immer fotografiert werden, was ich schweren Herzens akzeptierte. Unter anderem trafen wir eine Mutter, die erst gestern ihr zweites Kind bekam und schon wieder stolz mit dem Kleinen auf der Veranda saß.

Nach gut 4 Stunden holten uns Meddy und David mit den Autos wieder ab. Zu Mittag waren wir bei Moses zu Hause eingeladen und durften einige lokale ugandische Gerichte probieren. Danach führte er uns zunächst auf seine Felder, wo Bananen und Kaffee zusammen angebaut wurden. Zurück auf seinem Hof zeigte er uns, wie Kaffee hergestellte wurde. Wobei "zeigen" nicht ganz stimmte. Wir wurden in die Produktion mit eingebunden. Meddy und Moses kennen sich bereits seit 2 Jahren und haben inzwischen zwei Songs (u.a. "Shake Shake Coffee") einstudiert, die sie zusammen mit uns sangen, während nacheinander jeder mal an den Stampfer musste, um am Ende aus den frisch gepflügten Bohnen Kaffeepulver zu erhalten, der gleich selbst probiert wurde. Als Nicht-Kaffeetrinker reichte es mir, ein Teil des Herstellungsprozesses zu sein. Beim Stampfen selbst zeigte sich, dass wir Niedersachsen (6 von 8 kommen aus diesem wunderschönen Bundesland) gar nicht so zurückhaltend sind wie jeder glaubt. Unsere Äußerungen wurden zwar auf so manchen Video festgehalten, dürfen hier aber aufgrund des Datenschutzgesetzes nicht veröffentlicht werden. Das wäre auch zu peinlich und nur für Insider verständlich!

Abends im Hotel war die Stimmung immer noch blendend, die Themen möchte ich hier nicht näher erwähnen. Zwischendurch hatte aber nicht nur ich die Vermutung, dass im Kaffee noch andere Substanzen reingemixt wurden. Aber vielleicht haben wir Niedersachsen einfach nur unser wahres Gesicht gezeigt?