Allgemein:
Namibia & Botswana & Simbabwe - Rundreise 2017
Sesfontein
Opuwo

Der heutige Tag begann mit Ausschlafen, erst um 8 Uhr war Frühstück angesetzt. Ich nutzte die Zeit davor, um mein Tagebuch von gestern online zu stellen. Nach dem Frühstück war die Übertragung endlich fertig. Die Internetverbindungen hier werden immer langsamer bzw. gehen gar nicht (so wie heute). So werde ich wohl erst nach dem Etoscha Nationalpark wieder "auf Reihe" kommen.

Bevor wir heute gestartet sind, gab es zunächst ein wenig Geschichts- und Geografie-Unterricht durch Thomas mit Hilfe einer Landkarte. Unser heutiger Weg führte uns zu einem Treffpunkt mit Marius Steiner, der sich mit aller Hingabe um ein Himba-Dorf kümmert. Zu diesem Dorf kommen nur Gäste von seinem eigenen Campingplatz sowie TARUK-Gruppen. Von TARUK erhält er finanzielle Unterstützung und als Gegenleistung dürfen wir einen Einblick in das Leben der Himbas nehmen und so viel Fotografieren wie wir wollen - das ist mal eine Ansage!

Da die Männer mit den Tieren unterwegs sind, treffen wir nur Frauen und Kinder an. Auch wenn es erst den falschen Eindruck aufkommen lässt: Sie tragen nicht nur für Touristen ihre traditionelle Kleidung, sondern dies ist ihre Alltagskleidung. Ihren Körper reiben sie mit einer Paste aus Rotholzpulver und Butter als Schutz vor Flüssigkeitsverlust bei Hitze ein. Wir erhielten in einer Lehmhütte von der Dorfältesten eine "Kostprobe" auf dem Arm. Das verlängerte Haar kommt von den Köpfen der Brüder und ist ein Zeichen dafür, dass die Frau verheiratet ist. Auch eine Herrero-Frau und eine Semba-Frau mit Kind in ihren traditionellen Kleidern waren vorbeigekommen, um sich die Gäste näher anzusehen.

Wir wurden herzlich empfangen und die Kinder zeigten überhaupt keine Scheu. Besonders die Frauen in unserer Gruppe bekamen das schnell zu spüren, wurde doch gleich ein neugieriger Blick in den Ausschnitt geworfen, ist doch die Himba-Frau obenherum nackt. Während uns einige selbst gefertigte Gegenstände zum Kauf angeboten wurden, erzählte uns Marius von den Fehlern bei der Entwicklungspolitik: Kleidung und Schuhe werden nicht benötigt und sorgen eher dazu, dass alte Traditionen verloren gehen. Ebenso wenig werden die von deutschen Entwicklungsgeldern  direkt im Dorf aufgebauten Toilettenhäuschen genutzt. Inzwischen sind sie zusätzlicher Lagerraum.

Nach den vielen nachdenklich machenden Eindrücken sowie vieler Fotos setzten wir unsere Fahrt fort. Noch ein Foto-Stopp bei einem Affenbrotbaum und schon hatten wir Opuwo erreicht. Dieses Mal ganz ohne Reifenpanne und Thomas konnte sich mit 2 ganz neuen Reifen für die weitere Tour eindecken. Unsere heutige Lodge liegt auf einem Hügel mit herrlichem Blick. Der Panorama-Pool lockte mich an, doch bevor ich ihn erreichen konnte, hatte ich bereits ein gezapftes Bier in der Hand und war in interessanten Gesprächen vertieft. Zum Baden gibt es sicher noch weitere Gelegenheiten.