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Kenia & Tansania - Rundreise 2024
Mugumu

Beim Öffnen meiner Zelt-Tür erschreckten sich unsere 3 Büffel, die die ganze Nacht sich vor unseren Zelten aufgehalten hatten. Welche weiteren Tiere noch da waren, können wir nur spekulieren. Krach gab es zumindest die ganze Nacht.

Frühstück gab es draußen, wir waren scheinbar wieder die einzigen Gäste im Camp. David kam pünktlich zur verabredeten Startzeit. Er hatte bei den Camp-Mitarbeitern geschlafen. Wir fuhren los und hatten schon wenige Meter später unsere ersten Stopps. Ein Geier, ein Büffel, ein Waran und Flusspferde. Dann auch noch Affen. Doch damit nicht genug, David entdeckte in der Ferne eine Löwin im Baum.

Sie war so weit weg, dass selbst mit meinem Teleobjektiv sie nur sehr klein war. Zum Glück hatte ich, als ob ich es geahnt habe, noch meinen Telekonverter eingepackt und so wurde es etwas besser. Beim abendlichen Anblick schaffte von den vielen Fotos aber keines ins Tagebuch. Was aber in der ersten Linie daran lag, dass der heutige Tag noch bessere Fotos parat hielt.

David verriet uns beim Beobachten dieser Löwin, dass er heute Geburtstag hat. Er wurde 39 und erhielt prompt von uns ein Ständchen. Und unser Gesang bewirkte wahre Wunder. Schon kurze Zeit später hielten wir bei über 50 Elefanten, die sich entschieden, genau bei unserem Jeep die Straße zu überqueren.

Als die ersten direkt vor uns standen, waren wir ganz leise und statt Fotos wurde ein Video gedreht. Wir wollten sie mit den Klick-Geräuschen der Kamera nicht stressen. Wer weiß, wie lange unser Jeep ansonsten noch gestanden hätte. Als sie vorbei waren, verfolgten wir sie und sahen das nächste Highlight: Eine schwangere Löwin lag direkt vor uns auf einem Baumast. So wanderten unsere Blicke immer zwischen Löwin und Elefanten hin und her. Bei der Löwin war es umgedreht. Schließlich fuhren wir weiter, um sie nicht unnötig zu stressen.

Kaum aus dem stärker bewaldeten Gebiet heraus, sah ich neben unserem Jeep einen Löwen gehen. Nach ersten Fotos wollten wir weiter vorn auf ihn warten, um ihn von vorne zu sehen. Doch sein Ziel war ein kleiner Busch, in dessen Schatten er sich legte. Somit war er für uns nicht mehr sichtbar.

So richtig zur Ruhe kamen wir nicht, denn am Fluss fanden wir über 20 Hyänen. Einige von ihnen lagen direkt am Fluss, andere versteckt im hohen Gras. Ab und zu kamen neue aus dem Gras ans Wasser, einer stieg sogar komplett ins Wasser und badete intensiv. Beim Verlassen war er zur Hälfte mit Schlamm bedeckt. Robert nannte es bayerische Lederhose.

Wir machten auf einem Hügel gelegenen Rastplatz unsere Mittagspause. Es gab Nudeln mit Bolognese aus dem Camp. Alles richtig vornehm mit Tellern und so. Die Touristen aus den vielen anderen Jeeps mussten richtig neidisch auf uns sein, hatten sie doch nur die üblichen Lunch-Kartons dabei.

Gestärkt machten wir uns auf den Weg zu den vielen Zebras und Gnus, doch dann hörte David über Funk, dass ein Leopard gesichtet wurde. Also Richtungswechsel, damit wir möglichst einen guten Platz bekamen. Und so war es auch, erst 2 Jeeps waren dort und der Leopard lag auf einem unteren Ast gut sichtbar, wenn auch wieder weit weg. Somit musste mein Konverter ein zweites Mal ran und bei 840 mm brauchte ich jetzt nur noch eine ruhige Hand. Leider wechselte der Leopard mehrmals seinen Platz auf dem Baum und wir mussten bei immer voller werdenden Jeep-Ansammlung einen besseren Platz suchen. Nur gut, dass die ankommenden Jeeps erst mal den Leoparden im Baum entdecken mussten und so unseren frei gemachten Platz dankend annahmen. Aus den unzähligen Fotos konnte ich eines auswählen, wo der Leopard scharf und gut zu sehen war.

War es das für heute? Nein, es ging weiter zu den unzähligen Gnus und Zebras, die richtig Stress beim Überqueren des Flusses hatten. Vermutlich wartete ein Krokodil auf leichte Beute. Bei Krokodilen hatten wir bisher Pech, bis auf einen Schwanz war noch nichts zu finden. Auch an einem See mit vielen Flusspferden war keines zu sehen, dafür stank es fürchterlich.

Wir machten uns auf den Heimweg, nahmen noch Geier, Habicht, Elefanten und eine Hyäne unterwegs auf. Eine Löwin mit 2 kleinen Kindern war leider hinter hohem Gras nur sehr kurz zu sehen. Für ein scharfes Foto keine Chance. Doch ein letztes Highlight sollte noch kommen: Eine weitere Löwin lag auf einem Baum an der Straße unweit der morgendlichen Stelle, wo Löwin und Elefanten nebeneinander waren. Bei schönster Abendsonne wurden noch mal unzählige Löwen-Fotos gemacht und dann ging es nun endgültig zurück ins Camp.

Dort kam eine weitere deutsche fünfköpfige Gruppe an. Beim Abendessen berichteten wir ihnen von unseren heutigen Erlebnissen. Sie hatten keine Löwen und erst recht nicht einen Leoparden gesehen. Man muss einfach zur rechten Zeit am richtigen Ort sein und dann noch die Raubkatzen sehen, was gar nicht so einfach ist!