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Kenia & Tansania - Rundreise 2024 | |
Narok | |
Um 3:45 Uhr klingelte mein Wecker. Aktiv-Urlaub kann schon brutal sein. Widerwillig quälte ich mich aus meinem Bett und machte mich fertig. Schnell noch eine heiße Milch und dann ging es um 04:30 Uhr los. Im Jeep von Niklas war es sehr ruhig, jeder von uns versuchte noch ein paar Minuten Schlaf nachzuholen. Aufgrund der Dunkelheit konnte Niklas nicht allzu schnell durch den Nationalpark fahren, kurz vor 6 Uhr erreichten wir unseren Startplatz. Die beiden Ballons wurden bereits mit Heißluft gefüllt.
Wir drei kamen zusammen in einen Ballon, insgesamt waren wir zu zwölft. Unser Pilot Mervin, ein Südafrikaner, gab uns wichtige Instruktionen für den Start und die Landung. Nur wir drei hatten Erfahrung und Marvin war überrascht, dass ich in Myanmar bereits eine Ballonfahrt gemacht hatte. Im Gegensatz zu Myanmar starteten wir in einer liegenden Kabine. Also hineingeklettert und die angewiesene Liegeposition eingenommen. Dann ging es kurz vor Sonnenaufgang los.
Schnell erreichten wir Höhe. Und da es einen zweiten Ballon gab, war das ein willkommenes Fotomotiv. Weitere Ballons sahen wir in der Ferne, einige davon waren in Tansania. Ein wenig enttäuschend waren anfangs die wenigen Tiere. Nur ganz weit weg und damit nur als kleine Pünktchen in der Weite der Savanne waren welche zu sehen. Mervin steuerte den Ballon immer näher an die Tiere, erst Elefanten und dann sogar ein Löwenpärchen. Leider zu klein für ein Bild im Tagebuch. Unsere Flughöhe wurde immer niedriger und die schreckhaften Tiere nahmen von uns Notiz. Dafür war nun aber auf den Fotos auch mehr zu erkennen.
Nach gut einer Stunde mussten wir uns für die Landung wieder hinsetzen. Das war auch nötig, da die Grenze zu Tansania schon sehr nah war. Fast hätte Marvin uns stehend auf den Boden gebracht, doch dann fiel die Kabine in Zeitlupe doch um. Wir kletterten wieder aus der Kabine heraus, die Jeeps warteten bereits für die Fahrt zum Frühstück.
Zurückblickend sollte diese Fahrt sich zu einem absoluten Highlight entwickeln. Zuerst entdeckten wir einen Löwen, der sich auf den Weg machte. Dicht umzingelt von Jeeps trank er zunächst aus einer kleinen Wasserstelle und ging dann direkt auf eine Herde von Zebras und Antilopen zu. Entsprechende Unruhe kam dort auf. Wir fuhren weiter und schon kamen die nächsten Raubkatzen an uns vorbei. 5 Geparden setzten sich ohne Angst neben den Jeeps und zogen dann weiter. Auch sie hatten eine Herde ins Visier genommen. Wir sollten die Geparden-Gruppe später am Tag erneut sehen, wo sie erneut von vielen Jeeps verfolgt wurden.
Das Frühstück war ein großes Büffet inkl. Champagner. Nach so viel Erlebnissen hatten wir uns das verdient. Danach ging es mit Niklas zum Übergabepunkt, der mit Elvis und Samuel vereinbart war. Aber auch auf dieser kurzen Fahrt sollten noch einen weiteren Geparden sehen. Somit hatte Elvis eine Herausforderung. Nur mit einem Leoparden konnte er das schon Gesehene noch toppen. Was soll ich sagen, schon bald stellten wir uns in eine lange Schlange von über 20 Jeeps an. Und wir haben Nebensaison, was mag hier nur los sein in der Hauptsaison? Anfangs dachten wir, es gebe weitere Löwen zu sehen. Aber dann erfuhren wir, dass ein Leopard im Gebüsch liegen soll. Endlich waren wir an der Reihe und konnten von 2 Positionen die nachtaktive Raubkatze sehen. Wahnsinn, was wir alles in gerade mal 3 Stunden gesehen haben!
Aber auch die weiteren Stopps hatten noch einiges zu bieten. 3 Elefanten bewarfen sich mit Schlamm, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Ein Nashorn sahen wir in weiter Ferne und versuchten näher ran zu kommen, doch da war es schon wieder im Gebüsch verschwunden. Dafür sahen wir unzählige Flusspferde im Mara-Fluss, zwei davon kämpften miteinander und rissen dabei immer wieder ihr Maul ganz weit auf. Selbst beim Picknick hatten wir keine Ruhe vor den Tieren. Unzählige kleine Vögel freuten sich über jedes Krümmelchen, dass wir ihnen zuwarfen. Das hatten mehrere Maribus mitbekommen und wollten auch etwas ab haben. Als dann auch noch 2 Geier sich dicht vor uns hinsetzten, wurde es langsam unheimlich.
Nach dem Picknick machten wir uns auf dem Heimweg, die Fotostopps wurden immer weniger. Zu groß war unsere Müdigkeit und Erschöpfung vom Erlebten. Wir kamen am von den Löwen erlegten Büffel von gestern vorbei. Es war nur noch ein Skelett, das 2 Geier nach essbaren Überresten inspizierten.
Ein sehr langer Tag war damit zu Ende. Morgen dürfen wir etwas länger schlafen, erst um 6 Uhr ist Frühstück. Habe ich wirklich "erst" geschrieben? Ja, ich habe Aktiv-Urlaub gebucht!