Allgemein:
Sri Lanka - Rundreise 2023
Kandy

Gleich vorweg: Heute war ein Blutegel-freier Tag. Dagegen sollten Sonne und Regen auch heute unser ständiger Begleiter bleiben. Ein weiterer Begleiter hatte sich gestern Abend zurückgemeldet. Mein Canon 90D-Body schien wieder zu funktionieren nach 2 Tagen verstaut in der Reisetasche. Heute nun der Streßtest, wobei der alte Body anfangs sicherheitshalber im Rucksack dabei war.

Ausgeruht fuhren wir um 9 Uhr mit dem Bus bei Sonnenschein zum Botanischen Garten, wo einst nur die Königsfamilie Zutritt hatte. Heute darf jeder rein und so sahen wir fast auf jeder Parkbank ein verliebtes Pärchen sitzen (Wochenende!), während diverse Touristengruppen ihren Rundgang machten, einige in Transportautos, die fitten wie wir zu Fuß. Anfangs versuchte ich die viel zu hohen Bäume angemessen aufzunehmen. Auf einem Foto sieht das einfach nur langweilig aus und wirkt viel besser wenn man direkt davor steht und Rücklage bekommt beim Hochblicken.

Somit wurden immer mehr die bunten Blumen als Motiv bevorzugt. Und wenn sich dann mal ein Tierchen blicken ließ, war es eine willkommene Abwechslung. Einzig die Allee der Königspalmen eignete sich dann doch für ein Foto in meinem Blog. Zuletzt kam das Orchideenhaus dran und dann hatten wir genug von den Bäumen und Blumen gesehen.

Auf dem Rückweg machten wir einen Stopp bei einem Diamantschleifer. Ein Video auf Deutsch, eine Vorstellung der diversen Arten und Besuch der Werkstatt waren nur das Vorprogramm. Die Hauptshow fand im Verkaufsladen statt. Schnell waren mehrere Verkäufer zur Stelle, wenn man nur ein wenig Interesse zeigte. Nur gut, dass ich dafür nichts übrig habe. Bei so einem hohen Frauenanteil überraschte es mich, dass am Ende nur Constanze ein Tütchen in der Hand hatte. Ihre Herangehensweise war nicht schlecht: "Ich will Betrag x als Geschenk für meine Kinder ausgeben, was habt Ihr dafür?"

Unser letzter Stopp für heute war gegen Mittag die Markthalle. Die Regenfront hatte uns fast erreicht und so gab es Regenschirme aus dem Bus für den Heimweg zum Hotel. Das Treiben hier entsprach mehr dem was ich aus anderen Ländern kannte. Aber auch hier merkte man, dass es schon sehr spät für einen Marktbesuch war. Als der Regen immer stärker wurde, verpackte ich meine Kamera im Rucksack (hurra, sie funktionierte immer noch!) und wir gingen zurück ins Hotel.

Den Nachmittag im Hotel verbringen wollte ich nun auch nicht. Als der Regen schwächer wurde, machte ich mich nun allein auf Erkundungstour. Prompt traf ich Julia und wir verabredeten uns zum Abendessen, hatte sie doch das gleiche Restaurant in Google Maps herausgesucht wie ich. Mein erster Stopp war ein Geldautomat, um genug Geld für die letzte Woche zu haben. Dann ging es durch die Straßen, immer auf der Suche nach Fotomotiven. Gleich 3 VW-Käfer sah ich in kurzer Folge, hier muss ein Nest sein. Vorbei am Busbahnhof, am Clock-Tower, mutig durch enge Gassen. So langsam füllte sich die Stadtkarte in meinem Kopf.

Noch hatte ich Zeit und von da hinten kam Musik herüber. Was war da los? Neugierig folgte ich den Klängen. Da wurde etwas über den Köpfen der Menschen getragen und alle folgten ihm festlich gekleidet. Ich überholte die Massen und reihte mich ein. Mehrere Männer mit freiem Oberkörper trugen eine Figur (Tier mit Hörnern) auf einer Sänfte vor sich her. An der nächsten Kreuzung dann traf man auf eine andere Sänfte, wo eine Figur mit Pfeil und Bogen war. Hinter dieser Figur stand ein Mann und bewegte sie. Diese zweite Sänfte lief nun mit vollem Tempo auf die erste zu, umkreiste sie und griff sie dann an. Pfeile pflogen symbolisch hin und her und schließlich hatte das Hörnertier gewonnen und es ging bis zur nächsten Kreuzung weiter. Die Frauen und Männer schick gekleidet folgten ihr. Der Verkehr wurde von der Polizei auf eine Spur verengt. Ich weiter mittendrin. An der nächsten Kreuzung hatte sich die angreifende Figur geändert, die tragenden Männer waren aber die gleichen. Wieder Angriff mit einer vollen Umkreisung usw. Es wurde langsam dunkel und diese Prozession hatte unser Hotel erreicht. Gut so, denn das Treffen zum Abendessen war nicht mehr weit. Chinthaka muss uns morgen verraten, um was es da genau ging.

Zu fünft ging es zu unserem Restaurant "The Golden Curry". Kein Alkohol und auch keine Soft-Drinks, fängt ja gut an. Auch bei den Speisenauswahl wurden wir ausgebremst. Unser Hühner-Curry war richtig scharf und wir mussten Reis nachordern. Geschmeckt hatte es, aber aufgrund der Bewertungen bei Google hatte ich schon mehr erwartet. Nur gut, dass ich noch genug Strong Lion Beer im Zimmer-Kühlschrank habe um den Durst endgültig zu löschen.