Allgemein:
Sri Lanka - Rundreise 2023
Kandy

Gestern gab es eine ungewöhnliche Ansage von Chinthaka: "Wir frühstücken um 7 Uhr und schauen dann wie es weitergeht. Ihr seid sowieso um 6 Uhr alle wach!" Nicht nur bei mir hatte er Recht mit seiner Vorhersage, auch wenn ich vorsorglich meinen Handy-Wecker gestellt hatte. Die Dusche wurde nicht warm, aber immerhin hatten wir Wasser. Schon vorm Frühstück war ich mit Fotoapparat unterwegs, der blaue Himmel ließ die Berge viel schöner erscheinen.

Nach dem Frühstück ging unsere Wanderung los. Ich hatte meine Wanderschuhe mit Gamaschen an, erstmals seit Ankunft in Sri Lanka Socken und die Hose runtergekrempelt in den Schuhen. Da passte kein Blutegel durch. Sicherheitshalber innen und außen noch NoBite-Insektenspray drauf. Bei den anderen war es abhängig vom Angstpegel, entweder alles dicht und lieber schwitzen oder alles offen und wenigstens sehen ob ein Blutegel am Saugen ist. Unsere Bus-Crew hatte Blutegel-Gift dabei und sprühte unsere Schuhe immer wieder damit ein.

Ich hatte bereits beim ersten Stopp auf der Straße zwei kleine Sauger am Schuh. Puff-Puff und weg waren sie. Wir wanderten zunächst entlang der Straße bergab. Danach ging es auf einem Weg weiter mit erhöhter Blutegel-Gefahr. Einige Agamen sonnten sich und wahren willkommene Fotoobjekte. Aber auch die eine oder andere Blume wurde abgelichtet. Auch diesen Weg verließen wir und Chinthaka nannte den kommenden Abschnitt als Stufe 3, höchste Blutegel-Gefahr. Tom wollte unbedingt die Erfahrung machen und ließ ein Blutegel an seiner Wade.

Wir wanderten weiter und trafen einige Bewohner und diverse Tiere. Wir erreichten wieder die Straße und es ging wieder bergauf. Unser Ziel war ein Wasserfall, wo wir baden konnten. Schnell wurde die Wander-Kleidung abgelegt und hinein ins Kalte. Nur gut, dass ich meine Wassersandalen im Rucksack hatte, der Boden war voller Steine und aufgrund der starken Strömung gab es kaum Halt. Nach der Abkühlung saßen wir noch einige Zeit in der Sonne und trockneten uns. Einige hatten ihr Lunch-Paket mitgenommen, ich wollte es erst nach Rückkehr essen.

Die letzten Kilometer bis zu unserer Unterkunft ging es nur noch bergauf, meine Paradedisziplin. So war ich als Erster nach der 12km-Rundstrecke zurück. Bei der Dusche wurde kontrolliert: Kein Blutegel! Tom hatte seinen vollgesaugten Blutegel "George" inzwischen verloren und blutete wie verrückt. Ein Verband musste her. Lunch-Paket und das verdiente Bier wurden auf der Terrasse eingenommen. Danach wurde wieder bei meinem Hörbuch gefaulenzt. Eine WorldInsigt-Managerin, die ich bereits am Flughafen getroffen hatte und bei ihrem Individualurlaub mit ihrem Mann Teile unseres Programms anschaute, war inzwischen eingetroffen und wurde sofort in Gespräche mit uns und Chinthaka eingebunden. Das Wetter wurde wieder schlechter. Heute durften (oder mussten?) wir bei der Zubereitung des Abendessens helfen. Zum Wohle aller bevorzugte ich die Fotografen-Rolle.

Nach dem Abendessen versuchten wir uns erneut am Carrom, wobei unser Spiel nie enden wollte. Wir waren einfach zu ungeübt in dem Spiel. Die ersten gingen zu Bett. Doch als ein heftiger Regen einsetzte, wurde ein Lautsprecher hergeholt und Tanzmusik abgespielt. So fanden wir uns alle auf der Tanzfläche wieder, bis der Regen aufhörte und plötzlich alle Frauen verschwunden waren. Zur gewohnten Zeit beendeten auch wir den Abend und gingen auf unsere Hütte. Bei Glühwürmchen-Licht an der Decke schlief ich ein.