Allgemein:
Sri Lanka - Rundreise 2023
Dambulla

Mein Wecker klingelte bereits um 05:15 Uhr, um dank einer Dusche rechtzeitig wach zu werden für unseren Frühstart. Letzte Nacht hatte es noch sehr lange geregnet. Meine erste Entscheidung musste ich bereits beim Anziehen treffen: Wanderschuhe mit Profil (wie empfohlen) oder Wassersandalen? Die 1.270 Stufen fanden vorwiegend auf Felsstufen statt, da schienen mir die Wassersandalen die bessere Wahl, was auf jedem Fall nicht verkehrt war.

Der Weg zum Felsen, wo im 5. Jahrhundert sich die Palastfestung von König Kassapa befand, war sehr kurz. Nach 5 Minuten waren wir kurz nach Sonnenaufgang da. Dichte Wolken versperrten die Sonne, aber wenigstens war es trocken. Zunächst ging es durch die Vorgärten, wo Mauerreste einen Eindruck über die damalige Zeit gaben. Noch ein Gruppenfoto, solange alle frisch aussahen und dann kamen die ersten Stufen.

Die Anlage war angenehm leer, was an der frühen Uhrzeit, Nebensaison und schlechtem Wetter lag, Nach und nach arbeiteten wir uns die 180 Höhenmeter empor, immer wieder unterbrochen mit Pausen für Erklärungen. Schließlich waren wir ganz oben angekommen. Was aus der Ferne von unten sehr großflächig aussah, wirkte oben viel kleiner. Dafür gab es mehrere Ebenen, die man von unten gar nicht sehen konnte. Die Landschaft um uns herum lag zum Teil im Morgennebel. Doch dann kam eine Regenfront auf uns zu, wovon wir zum Glück nur wenige Tropfen abbekamen.

Eine Ebene tiefer trafen wir uns wieder, um zu den Wolkenmädchen am Berg entlang zu gehen. Die Wolkenmädchen sind Wandmalereien von Frauen, deren Oberkörper unbekleidet waren. Dank Touristen, die mit Blitz fotografieren mussten, wurde vor einigen Jahren das Fotografieren grundsätzlich verboten. Ein Verstoß führte ins Gefängnis und kostete dem Reiseführer seine Lizenz. Ich hatte wegen dem Regen längst meine Kamera im Rucksack verstaut. Auf dem einen Foto kann man gut sehen, dass wir über dem Abgrund beim Betrachten dieser Fresken standen.

Der Abstieg war für mich wieder anstrengender als das Raufgehen. Die Stufen waren oft so schmal, dass ich nur seitwärts meine Füße aufsetzen konnte. Alles in allem hören sich 1.270 Stufen viel an, aber so richtig anstrengend war das alles nicht. Wer weiß, wie es bei Sonnenschein gewesen wäre?

Zurück im Hotel ging es zum Frühstück und danach hätten wir eigentlich frei. Einige von uns hatten sich für eine optionale Massage angemeldet, Abholung um 12:30 Uhr. Die meisten wollten an einer optionalen Safari teilnehmen. Abholung 13:30 Uhr. Ich wollte nur die Safari mitmachen. Dann kam eine WhatsApp-Nachricht von Chinthaka: Der geplante Nationalpark war aufgrund des gestrigen Regens nicht befahrbar. Stattdessen sollte es jetzt in den zweiten Nationalpark "Hurulu Eco Park" gehen. Immerhin 20 Euro gespart. Für so eine Safari wären zwei Bodys mit unterschiedlichen Brennweiten nicht schlecht. Leider bestand mein gestern "gefluteter" Kamra-Body seinen Test nicht. Die verbleibende Zeit bis zur Abholung nutzte ich zur ersten Information einer neuen Kamera, wenn die Elektronik einen Schaden genommen haben sollte. Da hat sich in den letzten 5 Jahren doch einiges weiterentwickelt.

Bevor es losging, machte ich noch ein Foto vom Löwenfelsen vom Hotel aus mit Pool im Vordergrund. Dann fuhren wir zum Treffpunkt, wo die Massage-Teilnehmer dazustießen. Es war übrigens trocken und so konnten wir in offenen Jeeps jeweils maximal zu viert fahren. Sitzend sah man nichts, daher standen wir mit Nationalpark-Einfahrt alle auf. Ich hatte mein Teleobjektiv auf dem alten Kamera-Body. Unsere Richtung wurde kurzfristig geändert, was Elefanten vermuten ließ. Ja, da waren hinter hohem Gras und viel Gestrüpp ca. 10 Elefanten. Aber vor uns standen 23 andere Jeeps. Scheinbar hatte der geschlossene Nationalpark alle in diesen geführt. Das machte mangels Sicht einfach keinen Spaß.

Wir waren auf 3 Jeeps aufgeteilt und unsere Fahrer entschieden sich zum Glück schnell, an anderen Stellen nach Elefanten zu suchen. Einige fanden wir tatsächlich, jedoch ebenfalls kaum sichtbar aufgrund des hohen Grases. Bei einer Gruppe, die direkt vor uns den Weg kreuzten, waren wir zumindest in einer guten Position, um mehr zu sehen. Es gab auch einige Vögel zu sehen, sei es ein Adler oder ein Hornvogel, der nur dank meines Teleobjektivs aufnehmbar war. Bis jetzt erfolglos machten wir einen Stopp an einem Aussichtspunkt, wo die Fahrer mit unseren Handys uns fotografierten.

Weiter ging es durch den Park. Eine weitere Elefanten-Gruppe hatten wir entdeckt, die relativ gut zu sehen war. Wir wollten schon zurückfahren und kamen nach einem Wendemanöver an dieser Gruppe erneut vorbei, da machten die Elefanten sich auf genau zwischen unseren Jeeps die Seiten zu wechseln. Ich musste vom Tele wieder zurück auf mein Standard-Objektiv wechseln. Erst als wir ein wenig zurückgefahren sind, trauten sie sich. Den Nachwuchs immer in der Mitte gingen sie ganz dicht an uns vorbei. Jetzt glänzten die Augen aller Safari-Teilnehmer!

Bei Sonnenuntergang verließen wir den Park und trafen uns mit dem Rest der Gruppe bei einem Barbecue-Essen. Chinthake spendierte uns einen Arag zum Probieren und kostete selbst davon. Auf dem Heimweg ließ er gutgelaunt seinen Busfahrer einen Umweg machen. Es dauerte ein wenig, dann konnte er uns voll Stolz den Grund zeigen: Elefant auf der Straße bei Nacht. Auf dem Heimweg zum Hotel gab es einen weiteren Elefanten zu sehen. Glücklich ging es ins Bett. Nur für mich stand noch die Sichtung der vielen Fotos und dieses Tagebuch auf dem Programm.