Allgemein:
Madagaskar - Rundreise 2022
Ranomafana

Heute starteten wir bereits früh am Morgen um 7:30 Uhr mit dem Bus Richtung Eingang des Nationalparks von Ranomafana. In einem der letzten Bergnebelwälder der Welt soll es unzählige Tier- und Vogelarten geben. Doch unsere Aufmerksamkeit galt voll und ganz den insgesamt 12 Lemurenarten. Nachdem wir gestern Abend bereits eines der Nachtaktiven sehen durften, sollten heute noch einige Tagaktive folgen.

Wir teilten unsere Gruppe auf, damit wir schneller reagieren konnten, wenn unser "Späher" die Guides mit Handy herbeirief. Doch zunächst wurde uns "nur" ein Vogelnest und einige Pflanzen gezeigt, was wir zu diesem Zeitpunkt noch mit einigen Fotos würdigten. Doch als mit dem Rotstirnmaki die erste Art entdeckt wurde, gab es kein Halt mehr. Im Dickicht des Waldes wurde nach den besten Plätzen gesucht, um die Tierchen in den Baumgipfeln zu sehen. Immer wieder hörte man kleine Auslöser-Salven, wenn sich oben etwas bewegte und man trotz der schlechten Lichtverhältnisse einen Lemur (oder ein Blatt davor) fokussiert bekam. Wurde oben der Baum gewechselt, mussten auch wir unsere Position ändern. Ralph wäre dabei beinahe vom "großen Geschäft" von oben getroffen worden, war er in seinem orangenen Shirt doch ein schönes Ziel.

Zurück auf dem Weg, ging die Suche weiter. Plötzlich waren die Letzten von uns die Ersten, da wir umkehren und erneut ganz tief ins Dickicht eindringen mussten. Dieses Mal war ein großer Bambuslemur zu sehen. Während wir ihn im Visier hatten, raschelte es hinter uns und ein goldener Bambuslemur tauchte auf. Diese Lemurenart wurde erst 1986 entdeckt. Nur kurz war er zu sehen, um so glücklicher war ich über ein Foto von ihm.

Weiter ging es auf dem Weg, wo einige Vögel, Chamäleons und ein schlafender Blattfrosch uns gezeigt wurden - ich selbst hätte die nie von allein gesehen. Doch dann kam wieder Hektik in die Gruppe, eine weitere Lemurengruppe hielt sich in der Nähe auf. Erneut drangen wir tief ins Dickicht vor und umlagerten mit anderen Touristen die Gruppe, in der insbesondere ein Kleiner mit seinen Sprüngen zu beobachten Spaß machte. Auch hier mussten wir uns immer wieder mitbewegen und hatten plötzlich einige von ihnen direkt vor uns zum Anfassen nahe, doch schon waren sie wieder nach oben verschwunden.

Auch wir verließen diese Lemurenfamilie und erreichten schließlich einen Aussichtspunkt auf 1000m Höhe. Nach einer Verschnaufpause wurden unsere beiden Gruppen neu durchgemischt. Einige gingen zurück zum Bus und fuhren ins Dorf, die anderen machten den Weg zu Fuß durch den Nationalpark und anschließend auf Trampelpfaden bergab. An Wasserfällen vorbei kamen wir immer näher unserem Dorf. Schnell noch ein Chamäleon und eine Natterschlange, die unseren Weg kreuzte, fotografiert. Dann waren wir am Thermalbad, das aber niemand von uns besuchen wollte. Das lag aber nicht nur an der Badekappen-Pflicht. Nach 9 km waren wir wieder im Hotel.

Am Nachmittag ging es noch mal zu einem kurzen Spaziergang durchs Dorf. Vorm Abendessen sorgte ein Gewitter und ein Regenschauer für kurze Stromausfälle, danach war aber alles wieder gut und wir saßen noch länger zusammen. Dann ging die Arbeit für mich los, mussten doch die 1000 Fotos von heute gesichtet werden.