Allgemein:
Madagaskar - Rundreise 2022
Ambalavao
Fianarantsoa
Ranomafana

Meine Erwartung von gestern, mein Tagebuch heute früh beim Frühstück zu aktualisieren, sollte sich als Trugschluss herausstellen. Eine WLAN-Verbindung war möglich jedoch kein Internet. Stattdessen funktionierte jetzt plötzlich mein Modul und so konnte ich auch heute vor Eurem Aufstehen alles online haben.

Wir starteten heute mal ganz relaxt mit dem Besuch einer Papierfabrik innerhalb der Hotelanlage. Obwohl der Rundgang von Seheno durchgeführt wurde und somit nicht zur sonst üblichen Verkaufsshow wurde, wurde dennoch am Ende im Verkaufsshop einiges erworben. Merkwürdig, da wir doch einen eindeutigen Männerüberhang in der Gruppe haben!

Im Anschluss ging es weiter zu einem Gang über den Markt von Ambalavao. Wie bisher standen die Kinder als Fotomotive im Mittelpunkt unseres Interesses. So manchen bösen Kommentar von den Erwachsenen mussten wir einstecken, da wir nichts kauften. Zum Glück sprechen die meisten von uns kein Französisch. Anschließend ging es mit dem Bus auf eine etwas längere Fahrt, also Gelegenheit für mich und einige andere von uns, fehlenden Schlaf aufzuholen.

Wir machten unterwegs zwei Stopps, um uns die Vorbereitung der Reisfelder vor der Regenzeit anzusehen, jeweils wurden wir sofort von vielen Kindern und einigen Erwachsenen belagert. Nach Verteilung von alter Wäsche, leeren Wasser-Plastikflaschen, Shampoo aus den Hotels sowie Haribo-Tüten funkelten die Augen. Aus Sicht von Europäern ist es schwierig nachzuvollziehen, mit welchen einfachen Dingen diese Menschen glücklich zu machen sind.

Mittags erreichten wir Fianarantsoa, wo wir bei einem Stadtrundgang einige der "1001" Kirchen von außen zu sehen bekamen. In der größten Stadt von Süd-Madagaskar liefen auch einige mit Corona-Maske. Ein Thema, das wir nach unserem Inlandsflug vollkommen verdrängt hatten, was aber leider immer noch besteht. Weiter ging es Richtung Ranomafana. Kurz vor unserem Ziel wollte Seheno uns noch Gelegenheit für ein kleines Mittagseesen geben, doch wir wollten weiter zum Hotel. Dort waren sofort alle glücklich, gab es doch bei Reception und Restaurant wieder Internet.

Ich machte mit Torsten und Ralph einen Spaziergang durchs nahegelenge Dorf. Unter anderem schauten wir über die Mauer in eine Schule, was sofort für helle Aufregung bei den Kindern auslöste. Ein Junge zeigte uns in einem Baum ein Chamäleon, den wir selbst nie gesehen hätten. Schließlich setzten wir uns vor ein Hotel, um etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Sofort waren mehrere Frauen an unserem Tisch, um Gewürze zu verkaufen. Obwohl sie sich selbst als "Spice Girls" bezeichneten, waren sie bei uns erfolglos. Mehr Erfolg hatte ein Hund, der etwas vom Baguette abbekam. Aus Dank begleitete er uns bis zu unserem Hotel.

Hier mussten wir uns beeilen, denn es ging gleich weiter zur Nachtpirsch. Da sie nur an der Straße am nahegelegenen Regenwald-Nationalpark stattfinden sollte, war meine Erwartungshaltung sehr niedrig. Dennoch nahm ich mein lichtstarkes Objektiv mit und wurde positiv überrascht. Gleich beim ersten Stopp schmierte der lokale Guide etwas auf einen Baum-Ast und schon waren zwei Mausmakis da und leckten daran. Nach Taschenlampenbestrahlung konnten wir sie gut aufnehmen, auch wenn sie durchs Licht schnell wieder verschwanden. Zwischendurch zeigte sich auch eine Ratte (leider kein Foto), dann war aber wieder ein kleines Tierchen mit diesen großen Kulleraugen da.

Danach sahen wir noch einige kleine und noch kleinere Chamäleons, die ich nicht mal bei Tageslicht und intensiver Suche entdeckt hätte. Hier und da kamen unsere Fotoapparate an ihre Grenzen, doch einige annehmbare Aufnahmen waren am Ende doch möglich. Nach dieser überrascht erfolgreichen Nachtpirsch sind wir schon gespannt, war unsere morgige Wanderung an Fotomotiven bringt. Einige weitere Lemuren-Arten soll es hier ja noch geben.

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