Allgemein:
Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021
Monterrico

Da hat man den einzigen freien Tag auf der ganzen Reise und was macht diese Reisegruppe? Alle stehen freiwillig schon mitten in der Nacht für ein optionales Programmangebot auf, damit musste auch Rafael früh raus. Ich gebe gerne zu, meinen Wecker hätte ich am liebsten um 4 Uhr einfach nur aus gemacht und mich umgedreht. Doch spätestens nach einer kalten Dusche war auch ich hellwach.

Um 4:45 Uhr waren alle wie immer pünktlich da und wir gingen durch die stille Dorfstraße zum Hafen am Kanal. Mit zwei Booten, auf denen jeweils der "Fahrer" stehend paddelte, ging es einen Teil der gestrigen Strecke zurück Gelegentlich überholten uns lärmende Motorboote, ansonsten hörten wir nur Vogelgezwitscher. Einige der Vögel, vorwiegend Reiher, bekamen wir während der Fahrt zu sehen. Bis zum Sonnenaufgang verbrachten wir die Zeit auf breitem Gewässer, doch bei ausreichender Helligkeit tauchten wir auch immer wieder in den dichten Mangrovenwald ein. Nach 2 Stunden waren wieder zurück im Dorf und erreichten so rechtzeitig zum Frühstücksbeginn das Hotel.

Den fehlenden Schlaf wollte ich auf einer der Liegen am Pool nachholen. Trotz einer dicken Schicht Mückenspray wurde ich von den Mücken überall am Körper gestochen. Also raus aus dem Schatten und hinein in die Sonne. Weniger Mücken aber dafür schon richtig heiß. Somit blieb nur noch eins: Hinein in den warmen Pool - in der Mitte trafen wir uns in der mückenfreien Zone. Und als dann auch noch Bier gebracht wurde, waren wir glücklich - und merkten gar nicht wie Gesicht und Schultern in der Sonne verbrannten.

Mittags musste ich mich um Octavian und seinen knurrenden Magen kümmern. Wir wollten einen kleinen Spaziergang am Strand machen und dabei nach einem Restaurant für den kleinen Hunger und großen Durst Ausschau halten. Nachdem ich gestern den halben Strand in meinen Schuhen gesammelt hatte, wollte ich heute besonders klug sein und habe die Schuhe ausgezogen. Hätte ich mich nur an die alten Urlaube in Italien erinnert - der Sand war kochend heiß und ich musste bis zum Wasser sprinten, um die Füße abzukühlen. Für den Durst sowie Magen fanden wir einen schattigen Platz in einem Restaurant und zwei glückliche Menschen blickten hinaus in das weite Meer.

Aber der nächste wieder optionale Programmpunkt um 16 Uhr rückte immer näher. Somit ging es zurück zum Hotel und noch mal kurz in den Pool. Wir hatten uns für eine Patenschaft von Schildkrötenbabys angemeldet, die frisch geschlüpft die letzten Meter ins Meer ohne fremde Hilfe zurücklegen mussten. Dies ist wichtig, damit sie später wieder zurückkommen, um selbst Eier zu legen . so wie es gerade heute eine ausgewachsene Wasserschildkröte gemacht hat. So stellten wir uns an die "Startlinie" und erhielten eine Schale sowie eine kleine Schildkröte.

Meine Schildkröte versuchte bereits einen Frühstart und so musste ich sie zurückhalten bis das Kommando kam. Doch einmal freigelassen ließ sie sich erst mal Zeit während die anderen schon in die richtige Richtung los robbten. Jetzt hatte auch meine den Ernst der Lage erkannt und nahm Tempo auf, doch kaum hatte sie das Wasser erreicht, wurde sie mit der ersten Welle gleich wieder mehrere Meter zurück gespült. Ein Menschen-Baby hätte jetzt erst mal angefangen zu heulen, da sind diese kleinen Kröten viel härter im Nehmen. Kaum ist das Wasser weg, robben sie wieder hinterher. Meine tapfere Patenkröte hat es im dritten Anlauf geschafft, zumindest habe ich sie danach aus den Augen verloren. Einige hat es auf den Rücken in einem tiefen Fußabdruck gespült, da musste dann ein Helfer von der Zuchtstation eingreifen. Wollen wir hoffen, dass alle den Raubfischen entkommen bis sie ausgewachsen sind.

Wir sahen uns noch den Sonnenuntergang an und gingen dann zurück zum Hotel. Unterwegs kamen wir noch an einer Hochzeit am Strand vorbei. Am Abend versuchten einige bereits, die Transit- und Einreiseformulare auszufüllen. Ich werde mir das auch gleich mal ansehen. Wie ihr merkt, die letzten Tage dieser Reise sind jetzt angebrochen.