Allgemein:
Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021
Copan

Der Morgen begann mit zwei wichtigen Feststellungen: Draußen trocken und mein Badehandtuch nach 5 Tagen auch endlich trocken. Wie fast immer starteten wir heute um 8 Uhr mit unserem Programm. Gemeinsam gingen wir zu Fuß zur Ruinenstätte von Copan, die gerade mal 1,5 km vom gleichnamigen Ort entfernt liegt. Zunächst gab es wieder an einem Modell der Mayastadt einige Erklärungen von Rafael, was wir alles sehen werden. Außerdem gab es in einem kleinen Rundgang mehrere Schautafeln zur Maya-Geschichte.

Gut vorbereitet machten wir uns auf den Weg. Doch bevor wir die Gebäude und Stelen erreichten, wurden wir von der Tierwelt gestoppt. Genau genommen waren das zwei angriffslustige Truthähne und mehrere hellrote Aras in den Baumwipfeln. Zum Fotografieren war das eindeutig zu schwierig und so hatten einige Papageien Einsicht mit uns und kamen ganz nah. Ehrlich gesagt waren nicht wir der Grund sondern die Futternäpfe lockten sie an.

Nun aber zu den Mayas Zuerst wurden wieder mehrere Stelen begutachtet und Rafael konnte sein ganzes Wissen über diese detailverliebten, Geschichten enthaltenen Steinblöcke ausführlich erzählen. Nur selten musste er beim lokalen Guide nachfragen, der wieder nur als Pflicht-Begleitperson dabei war. Für mich war das zu viel Informationen am frühen Morgen und ich machte mich lieber ans Fotografieren.

Weiter ging es zum Ballspielplatz, der nach Chichen Itza der zweitgrößte sein soll. Hinter dem Ballspielplatz ging es steil bergauf, doch die Natur in Form von Bäumen mit kräftigen Wurzeln hatte schon vieles davon zerstört. Auch Erdbeben hatten bei der Zerstörung mitgeholfen. Die Hieroglyphen-Treppe hatten Wissenschaftler inzwischen wieder zusammengesetzt. Die Treppe wird aber mit einer Plane geschützt, was natürlich nicht so toll auf Fotos aussieht.

Das Schöne an Copan ist, dass die Anlage nicht so weitläufig wie Tikal ist. So kommt man schnell von einem Gebäude bzw. Tempel zum anderen. Überall ist man noch damit beschäftigt zu restaurieren und den richtig beeindruckenden Hingucker gibt es auch nicht - ist halt eine Ruine, die mehr von der Phantasie des Betrachters lebt, wie es hier damals ausgesehen haben könnte. Angenehm ist auch, dass wir fast die einzigen Touristen waren.

Und so wurde extra für uns als Gruppe das Museum geöffnet, wo viele Fundstücke im Original zu sehen sind, während in den Ruinen nur Replikate stehen. In der Mitte des Museums steht der Rosalila-Tempel (benannt nach Frau und Tochter des Entdeckers), ein roter Tempel der unterhalb eines anderen Tempel entdeckt wurde, deren Farbe aber gleich nach Zufuhr von Frischluft zerfallen ist. Wie das bei neuen Herrschern so ist, sie brauchen einen noch größeren Tempel, um bedeutender als der Vorgänger zu sein..

Genug Kultur, wir gingen wieder zurück ins Hotel. Nach einem kurzen Blick auf die Landkarte machte ich mich erneut zu Fuß auf den Weg, mein Ziel war der Vogelpark. Nur 2,4 km sind für einen Marathonläufer doch keine Entfernung! Hätte ich mir nur auch das Höhenprofil angesehen, es ging fast nur bergauf. Doch aufgeben war keine Alternative. Der Vogelpark selbst war sehr einfach gehalten. Viele Papageienarten und andere Vögel wie verschiedene Tukane saßen in engmaschigen Käfigen, die leider nicht für Besucher begehbar sind. Also nichts für schöne Fotos. Nach und nach tauchten weitere aus meiner Gruppe auf, die lieber mit Tuk-Tuks gefahren sind.

Am meisten Spaß machten einige Papageien, die außerhalb ihrer Käfige saßen und man ganz nah herangehen konnte. Wegen Corona durfte man sie aber leider nicht auf den Arm sich setzen lassen. Nach Abschluss des Rundgangs gingen wir zusammen wieder runter in den Ort. Nach einer Dusche und einem WhatsApp-Video-Geburtstagsanruf zu Hause (17 Uhr hier ist ja schon 0 Uhr daheim) ging es zum Gruppen-Abendessen, an dem auch unser Busfahrer Carlos dran teilnahm. Nach dem anstrengenden Tag wurde es nicht allzu spät, denn der morgige Start wurde um eine halbe Stunde nach vorn verlegt.