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Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021 | |
Rio Dulce | |
Copan | |
Nachdem ich gestern wieder bis spät in die Nacht am Tagebuch geschrieben hatte, kam mir heute eine längere Busfahrt gerade recht. Noch letzte Fotos vom Hafen in Rio Dulce und dann Augen ausruhen im Bus, doch dann machte mir mein Objektiv wieder die von Tikal bereits bekannten Probleme. Anscheinend war immer noch Feuchtigkeit der letzten Regentage im Inneren. Nur dieses Mal blieb es länger beschlagen als vorgestern.
Daher musste ich bei unserer einzigen Besichtigung am heutigen Tag Carlos bitten, aus dem Kofferraum meine Reisetasche zu geben. Mit dem Reserveobjektiv ging es in einen weiteren UNESCO-Weltkulturerbe: Quirigua. Von den Pyramiden und sonstigen Gebäuden ist nicht wirklich viel zu sehen. Dafür sind hier die Stelen besonders gut erhalten und zeigen eine außergewöhnliche Kunstfertigkeit. Zugegeben finde ich gut erhaltene Pyramiden interessanter, aber als Abwechslung an einem Fahrtag lohnte sich dennoch der Stopp. Außerdem war es mal wieder schön, nicht durch Regen nass zu werden sondern von innen aufgrund der Sonne zu schwitzen. Es sollte heute den ganzen Tag trocken bleiben.
Zurück im Bus hatte sich inzwischen mein Hauptobjektiv normalisiert und ich konnte es wieder benutzen. So langsam näherten wir uns der Grenze nach Honduras. Rafael hatte Kontakt mit seinen Kollegen. Direkt vorm Grenzübergang gab es einen Laden, wo man für ein wenig Geld die Formulare ausgefüllt und gedruckt bekam. Daher sammelte er unsere Pässe ein und versuchte sein Glück, während wir den Grenzstein fotografierten und einige von uns Geld wechselten. Nach längerem Warten war er zurück mit einem ausgedruckten Einreiseformular. Auf dem Ausdruck war ich weiblich und mein Reisepass war nur bis 1930 gültig. Außerdem fehlte immer noch das Corona-Formular. Ob ich damit über die Grenze komme?
Das Grenzgebäude teilten sich die beiden Länder ganz ohne irgendwelche Abtrennungen Schalter an Schalter. Den Ausreisestempel gab es ganz schnell. Als wir uns für die Einreise nach Honduras anstellten - vor uns war niemand - verschwanden die beiden Grenzbeamten. Der eine kam dann wieder und leckte erst mal ganz entspannt an seinem Eis. So kann man einen deutschen Touristen schnell auf 180 bringen. Was wir nicht wussten: Das machten die beiden mit Absicht, damit ihr Chef mit Rafael eine Win-Win-Lösung aushandeln konnte. Als man sich einig war, wurden erneut unsere Pässe eingesammelt und wir setzten uns in den Bus. Kurze Zeit später kam Rafael mit unseren Pässen inklusive Stempel und wir konnten einreisen. Es kostete natürlich mehr als das Eis, dafür entfiel unter anderem das Einscannen unserer Finger und die Corona-Kontrollen. Schließlich wollten wir nur zum Touristenziel im nahegelegenen Copan und verlassen das Land in 2 Tagen wieder - da lohnt sich der ganze Aufwand nicht!
10 Minuten später waren wir schon in Copan, Wie immer war es schon dunkel. Es folgte ein kurzer Spaziergang in die Altstadt, wo unser Hotel direkt am Hauptplatz liegt. Rafael zeigte uns nach dem Einchecken noch den überschaubaren Ort mit seinen vielen Restaurants. Wir teilten uns auf und besuchten in kleinen Grüppchen einige dieser Restaurants. Das Bezahlen ist jetzt noch komplizierter, da wir nicht nur die Rechnung selbst aufteilen müssen sondern entweder in der Landeswährung Lempira oder in Dollar bezahlen können. Geld zurück gibt es dann nur in Lempira. Die Währungsvielfalt in der Geldbörse wächst weiter an.