Allgemein:
Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021
Rio Dulce
Livingston

Wie bereits an den letzten Tagen hatten wir auch heute volles Programm. Dabei mussten wichtige Entscheidungen noch vor dem Start getroffen werden: Badesachen mitnehmen oder nicht, Teleobjektiv mit zweiten Body für Vogelfotografie mitnehmen oder nicht. Nach zweimal Ja stellte sich nun die Frage: Kleiner oder großer Rucksack. Mangels Zeit fürs Umpacken entschied ich mich, beim Kleinen zu bleiben auch wenn es sehr eng wurde.

Nun konnte es aber los gehen. Mit dem Boot fuhren wir mal schneller, mal ganz langsam den Rio Dulce hoch bis zur Karibikküste. Und es war trocken - das muss man ja nach den letzten Tagen positiv erwähnen. Die ganz langsamen Passagen wurden eingelegt, wenn es Tiere zu sehen gab oder zumindest Seerosen. Ich fotografierte abwechselnd je nach Entfernung mal mit dem einen oder dem anderen Fotoapparat. Wobei mit Tele im wackligen Boot zu fotografieren war nur ein Finger auf den Abzug und abends nachschauen, in welcher Ecke des Bildes der Vogel zu sehen war. Und wenn der Vogel auch noch scharf war, konnte man glücklich sein.

Nach einem kurzen Stopp zur Bestellung des Mittagessens ging es zum Ak'Tenamit Projekt, eine Selbsthilfeorganisation verschiedener Mayagemeinden im Rio Dulce Gebiet, wo uns bei einem Rundgang die verschiedenen Einrichtungen gezeigt wurden. Leider waren wegen den Ferien keine Schulklassen da. Weiter ging es mit dem Boot und erste kleine Regenschauer ließen Böses erahnen. Begrüßt von unzähligen Pelikanen auf den Booten erreichten wir Livingston.

Während unseres Stadtrundgangs wurden aus den kurzen Regenschauern ein stärkerer Dauerregen. So sahen wir die Karibik eingepackt in unseren Regenjacken. Irgendwie habe ich bei Karibik eine andere Vorstellung. Kurz noch ein Halt bei einer Musikvorführung der afrikanisch geprägten Stadt und im Regen ging es per Boot zu unserem Restaurant. Dort passierte Ina ein Unglück: Auf der Treppe rutschte ihr der Fotoapparat aus der Tasche, fiel auf den Boden und von dort ins Wasser. Schnell kam jemand mit Taucherbrille und fand tatsächlich die Kamera. Das Objektiv war gebrochen, ob der Body den Wasserschaden übersteht ist noch offen, aber das Wichtigste funktioniert: Die Speicherkarte mit den Fotos.

Nach Halbzeit unserer Reise haben wir damit eine kaputte Spiegelreflexkamera, eine hoffentlich nur vorübergehende defekte Spiegelreflexkamera von Octavian (zeigt nur noch Error an) sowie ein defektes Samsung-Handy, dass sich nicht mehr bedienen lässt von Birgit. Das Dumme daran ist, dass sie sich noch nicht mal zu Hause melden kann, da sie keine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse auswendig kann. Außerdem kann sie nun keine Fotos mehr machen. Ach ja: Bei meiner Zweitkamera hat sich vom Auswahlrad ein Teil gelöst - das sollte aber mit Sekundenkleber reparierbar sein.

Nach dem Schock ging es bei Regen, der durch unsere schnelle Fahrt noch heftiger wirkte, zurück nach Rio Dulce. Einige wollten bei soviel Regen nicht mehr baden. Wir anderen fuhren mit dem Boot weiter, Umstieg in den Bus und noch mal eine 1 Stunde fahren. Ein kleiner Spaziergang im Halbdunkel führte uns zu einem Wasserfall. Von oben konnten wir in schwefeligen heißen Wasser duschen, dagegen war das Wasser in dem wir badeten mehrere Grad kühler. Endlich Wasser, das angenehm war! Dafür war der Rückweg nicht ganz so schön, da bereits dunkel und der Boden teilweise glatt war.

Carlos ließ uns in Rio Dulce wieder raus. Wir gingen zum Fluss und ein Boot von unserer Lodge kam. Als die ersten bereits eingestiegen waren, kam von Oli das Zeichen, wir sollten zurück kommen. Also alle wieder raus und zur Straße. Dort stellte sich dann heraus, dass er ein Zeichen von Rafael falsch gedeutet hatte, also erneut zum Boot und jetzt stiegen alle ein. Was wohl der Bootsfahrer bei dieser Aktion gedacht haben mag?

In der Lodge wurde es dann aber noch chaotischer. Während Octavian eine Runde auf seinen Geburtstag ausgab und einige noch bei der Auswahl des Essens waren begannen wir damit die Formulare für die Honduras-Reise wie gefordert online auszufüllen. Nur gut, dass ich mich bereits zu Hause meine Zugangsdaten erstellt hatte. Hier hatten die meisten schon ihre Probleme, da die Internetleitung von uns ausgelastet war. War diese Hürde genommen, musste ein zweiseitiges Einreiseformular auf spanisch bzw. englisch ausgefüllt werden. Hiermit war ich dank meines Ultrabooks recht schnell fertig und nachdem meine Bestätigungsmail vorlag, konnte ich den anderen helfen. Auf dem Handy war das nämlich nicht wirklich nutzerfreundlich.

Doch damit nicht genug: Ein Covid-19-Formular musste zusätzlich ausgefüllt werden. Ausgedruckt wären es 7 DINA4-Seiten. Am PC für jede Frage eine extra Seite, zum Teil wurden die Auswahlpunkte nur in Spanisch angezeigt. Reisepass und Impfzertifikat mussten dabei hochgeladen werden, ich hatte alles eingescannt auf dem Rechner. Wieso etliche Fragen vom vorherigen Formular erneut ausgefüllt werden mussten, war unverständlich. Aber das Beste kam zum Schluss: Es gab keine Bestätigungsmail als Nachweis. Also machte die ganzen Eingaben erneut, mit gleichem Ergebnis. Somit hatte das alles eigentlich gar keinen Sinn und wir entschieden als Gruppe, morgen an der Grenze uns eine gedruckte Version geben zu lassen. Wenn das nicht akzeptiert wird, müssen wir wohl in Guatemala bleiben!

Noch ein Hinweis: Wenn es die nächsten 2 Tage keinen Blog gibt, dann liegt das am fehlenden Internet im Hotel-Zimmer. Mein GlocalMe-Guthaben gilt nämlich nicht für Honduras. Sollte es also dort Probleme mit dem WLAN geben, werden die Berichte nachgereicht. Aber wer weiß, ob wir überhaupt einreisen dürfen!