Allgemein:
Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021
Lanquin

Nach dem gestrigen Ausruhtag waren wir heute wieder voller Tatendrang. Nach dem Frühstück wartete schon ein Pick-Up auf uns - stehend ging es 10 km rauf und runter auf holprigen Straßen zu den Sinterterrassen von Semuc Champey in den Regenwald. Eine kurze aber anstrengende Wanderung zu einem Aussichtspunkt stand uns bevor. Nur gut dass die vielen Steinstufen und Holztreppen trocken waren, ansonsten wäre es eine ganz schöne rutschige Partie geworden. Dennoch waren die Schweißflecken von der hohen Luftfeuchtigkeit auf allen Shirts deutlich zu erkennen.

Von Tieren war auch bei dieser Wanderung nichts zu sehen, dafür war dann am Aussichtspunkt der Blick auf die Terrassen wunderschön. Der Aufstieg hatte sich also gelohnt. Doch dann eilten wir von der Aussichtsplattform einige Schritte zurück, Brüllaffen wurden in den Bäumen gesichtet. Sie waren gegen das Licht nur schwer zu erkennen und das Fotografieren war demzufolge noch schwerer. Auf den beiden Fotos hier im Blog kann man zumindest erkennen, dass es Affen sind.

Octavian hatte davon nichts mitbekommen und dachte daher, wir seien bereits auf dem Abstieg. So eilte er los, um mich einzuholen und war schließlich als Erster weit vor uns unten. So etwas müsste mir mal beim Marathon passieren! Wir anderen ließen uns beim Abstieg mehr Zeit. Unten wurde die Kleidung gewechselt und es ging hinein in die Abkühlung. Nur Vorsicht, der Boden war gefährlich glatt und teilweise scharfkantig. Meine Wassersandalen waren da schon hilfreich. Das obligatorische Selbstportrait mit der wasserdichten Kamera darf natürlich nicht fehlen.

Wieder an Land wurden noch einige Fotos gemacht und dann ging es zurück zum Eingang, wo uns Kinder selbstgemachte Schokolade verkauften. Die kleine Stärkung reichte uns nicht aus, daher ging es zu Fuß zum nächsten Restaurant. Die Bezeichnung "Restaurant" war auf den ersten flüchtigen Bick sicher übertrieben, doch bekanntlich sollte man nicht zu schnell urteilen. In mehreren Töpfen gab es verschiedene Salate, Reis und Tortillas. Dazu hatte man die Wahl zwischen Huhn und Rind, dass dann frisch auf den Grill gelegt wurde. Bier und andere Getränke befanden sich in Kühlboxen zur Selbstbedienung. Und wer hätte es gedacht: Geschmacklich war es besser als in so manchen "richtigen" Restaurant.

Gestärkt ging es auf dem Pick-Up zurück zum Hotel, wo wir eine kleine Pause zur Erholung hatten, bevor der optionale Besuch einer Maya-Höhle startete. Bis auf Walter machten alle mit. Zu Fuß ging es auf dem noch nicht ganz fertigen Bürgersteig der frisch gemachten Straße bis zu der Höhle. Es war eine Tropfsteinhöhle, in der auch noch Fledermäuse ihr zu Hause hatten. Entsprechend glatt war der Untergrund und so manche Stelle war nur schwer zu überwinden ohne einen Abgang zu machen. Dennoch gingen wir bis zur fünften Halle tief in die Höhle hinein. Inzwischen war es draußen dunkel und die Fledermäuse flogen an uns vorbei nach draußen. Auch wir mussten den gleichen schwierigen Weg wieder zurück. Draußen angekommen wurden erstmal die Hände vom Fledermausdreck gesäubert. So mancher Dreckfleck an Hosen und Beinen wurde erst im Hotel entdeckt. Von der Höhle ging es zu Fuß in der Dunkelheit zurück zum Hotel.

Drei Aktivitäten, wo man hätte sich leicht verletzen können, hatten wir alle unbeschadet überstanden. Doch plötzlich hörte ich einen lauten Schrei aus der Gruppe hinter mir. Sofort eilten alle herbei. Hatte ich nicht geschrieben, dass der Bürgersteig noch nicht ganz fertig war? Helga wollte einem Auto ausweichen und wechselte daher von der Straße auf den Bürgersteig und erwischte die einzige Stelle, die nicht fertig und leider auch ungesichert war. So lag sie nun in einem gut 3 Meter tiefen Loch im Dunkeln. Es wurde so schnell wie möglich eine Leiter organisiert, damit sie wieder raus kommen konnte. Zum Glück konnte sie selbst die Stufen hochgehen und hat anscheinend nur Schürfwunden abbekommen. Morgen früh werden wir erfahren, wie ernst es wirklich ist.

Morgen früh werden wir auch sehen, welche Auswirkungen der noch andauernde Regen in dieser Nacht mit sich bringt. Nur gut, dass wir morgen den ganzen Tag im Bus sitzen.