Allgemein:
Namibia & Botswana & Simbabwe - Rundreise 2017
Victoria Falls
Kasane
Nata

Hatten wir noch während der Nacht mit der drückenden Hitze in den Zimmern zu kämpfen, war es zum Frühstück angenehm kühl. So konnten wir auch die Wartezeit beim Grenzübergang am dritten Tag in Folge gut ertragen. Die Grenzbeamten sowohl aus Simbabwe als auch aus Botswana arbeiteten zwar schnell und freundlich, doch ein Bus mit Japanern muss erst mal "abgestempelt" werden. Bei der Einreise in Botswana gab es wieder die Wanne für die Schuhe, diesmal reichte ein Paar aus. Später kurz vor der Lodge waren wieder zwei Paar notwendig.

Unsere heutige Fahrstrecke führte uns südwärts entlang der Grenze zu Simbabwe auf geraden Straßen. Die leichten Kurven wurden jeweils mit einem Warnschild angekündigt. Trotz der geraden Straßen und dem wenigen Verkehr musste Thomas sehr konzentriert fahren, da sich Elefantenfamilien nicht an die Verkehrsregeln hielten und beim Überqueren der Straße den Verkehr zum Stillstand brachten.

In der Lodge angekommen, hatten wir ein wenig Freizeit, konnten jedoch den großen Pool nicht nutzen. Er war aufgrund der Wasserknappheit schon seit längerem nicht gereinigt. Bei ca. 25 Grad Lufttemperatur ohne Sonne hatte aber auch niemand das Verlangen zu schwimmen. Am späten Nachmittag starteten wir unsere Fahrt in Geländewagen in die Makgadikgadi Salzpfanne. Ich wehrte mich krampfhaft dagegen, etwas Warmes anzuziehen, während alle anderen sich bereits in Fleece und Windjacken eingepackt hatten - selbst Thomas tauchte überraschend mit gefütterter Jacke auf! Eisern hielt ich die Fahrt bis in den Naturpark mit hochgekrempelten Ärmeln und kurzer Hose durch, doch dann musste auch ich alles Wärmende aus meinem kleinen Rucksack als Schutz vor dem kalten Wind anziehen.

Anscheinend war dieses Wetter auch nichts für die Tierwelt. Wir erwärmten uns längst am Situations-Humor und so wurde das erste Tier weit und breit, ein Gnu, nach dem Weihnachts-Renntier "Kurt" benannt. Doch Gnu Kurt war nicht allein, weitere Gnus wurden gesichtet. Ein besonderes kleines Video gelang mir, als ich ein wie durchgedreht und ziellos durch die Pfanne laufendes Gnu filmte. Plötzlich tauchte Sonja im Bild auf, die sich hinter ein Gebüsch gehockt hatte. Die Szene wurde humorvoll kommentiert von der Gruppe.

Straußfamilie, Flamingos und sogar Pelikane entdeckten wir in einem noch mit Wasser gefüllten Teil der Pfanne. Aufgrund der für uns kalten Temperaturen fühlten wir uns wie an der Nordsee und sogar der Sundowner fiel aus, da niemand ernsthaft ein kaltes Wasser trinken wollte - Bier hätten wir sicher noch akzeptiert.

Zurück in der Lodge holte ich meine lange Hose sowie Fleecejacke heraus. Endlich kann ich verstehen, wieso überall in den Schlafzimmern warme Decken anzufinden sind. Morgen wird es hoffentlich wieder "normal" warm.