Allgemein:
Namibia & Botswana & Simbabwe - Rundreise 2017
Rundu
Kongola

Wieder stand eine Fahrt auf endlos langen Straßen an. Über 500 km fuhren wir in den Caprivi-Zipfel hinein bei über 40 Grad. Da macht doch ein Spaziergang über eine Brücke des Okavango-Flusses, dessen Delta wir in einigen Tagen sehen werden, erst so richtig Spaß.

Umso angenehmer empfanden wir es, als der Kleinbus verlassen wurde und wir auf ein Boot wechseln konnten. Schnell waren die Plätze auf dem Dach vergeben, obwohl auch hier die Sonne gnadenlos war. Dafür gab es links und rechts vom Fluss viel zu sehen und es wurde für so manchen Vogel oder Antilope gern gestoppt. Einen weißen Frosch hatten wir als "blinden" Passagier gleich dabei.

Nach einer guten Dreiviertelstunde erreichten wir unsere Lodge für die nächsten zwei Tage. Es gab nur Zelte, die über hohe Holzstege zu erreichen waren. Hier soll es doch wirklich wilde Tiere geben, die darunter lang gehen! Und zu den Zelten reicht ein Bild aus, um zu wissen: Nobler geht es kaum! Einzig der Hinweis, die Reißverschlüsse des Eingangs mit einem Karabinerhaken zu sichern, lässt böses ahnen. Die Affen haben inzwischen gelernt, wie man so eine Zelt-Tür öffnet. Wir haben im Dunkeln mehr Probleme damit...

Nachdem wir uns alle Details der Unterkunft angesehen hatten, ging es auf Pirschfahrt. Gestartet wurde mit Antilopen und Warzenschweine, dem "Standardprogramm" (man, bin ich schon verwöhnt!). Doch dann gab es ein "neues" Tier zu sehen: Flusspferde. Leider schauten nur ab und zu die Köpfe aus dem Wasser. Bei der Hitze würde ich es aber genauso machen. Nach weiteren Springböcken, die gar nicht vor unseren Geländewagen flüchteten, hatte Thomas plötzlich eine größere Schildkröte in der Hand. Keine Ahnung wo er die wieder gefunden hat!

Verwundert waren wir über sehr viele Geier, die in den Bäumen sich versammelt hatten. Gab es eventuell in der Nähe ein Raubtier mit seinem Opfer zu sehen? Was wir zu sehen bekamen waren Vegetarier, die aber in unglaublich großer Anzahl: Eine Herde von Elefanten zog an uns vorbei und wir fühlten uns mittendrin. Die Ranger schätzten die Anzahl auf über 300. Wenn das mal ausreicht! Ein jüngerer Elefant kam kurzzeitig auf die Idee, seine jüngere Tochter und Mutter vor uns zu verteidigen, verzog sich dann aber schnell wieder.

Eine Büffelherde zog ebenfalls an uns vorbei, jedoch zu sehr von Sträuchern verdeckt oder zu weit weg. Keine guten Fotos, aber wenigstens Nr. 4 der Big 5 gesehen. Es fehlt immer noch ein Leopard. Zum Sonnenuntergang gab es ein Bier am Fluss. Selbstverständlich mit vielen Elefanten, die darin badeten und tranken. Ein Wildhund kam ihnen zu nah und wurde ruckzuck wieder vertrieben. Direkt bei uns waren mehrere Paviane, die sich von uns aber nicht stören ließen.

Im Dunkeln ging es zurück zur Lodge, ständig auf der Suche nach weiteren Tieren. Bis auf eine kleine Känguru-Antilope aber ohne Erfolg. Nach einer schnellen Dusche (mit Ausblick in die Wildnis) ging es zum Abendessen. Gegen Mitternacht wurde der Generator abgeschaltet und wir lauschen zum Einschlafen den Geräuschen der Wildnis.

Angeblich soll ein Leopard besonders gern unter dem Zelt nebenan schlafen. Ob ich mich für die nächsten Stunden auf die Lauer lege?