Allgemein:
Laos & Kambodscha & Thailand - Rundreise 2016
Don Khong (Insel)
Kratie

Trotz der gestrigen Hochzeit konnte ich mich heute morgen dem frühen Klingeln meines Weckers beugen und bin für einige Sonnenaufgang-Bilder mit dem Mekong als Kulisse auf den Hotel-Balkon gegangen. Natürlich noch in Schlafkleidung, aber das störte niemand - ich war allein.

Unsere letzte Besichtigungsfahrt auf laotischem Boden führte uns zum Khon Phapeng, den größten Wasserfall Südost-Asiens. Nach all den vielen Wasserfällen der letzten Tage fehlte hier das letzte Aha-Erlebnis. Ok, wer einmal beim südamerikanischen Iguazu war, den kann einfach nichts mehr beeindrucken! Stattdessen freundete ich mich mit einem schwarzen Vierbeiner an. Die Katze lag schon Abtransport bereit auf meinem Arm, doch wie bekomme ich für sie ein kambodschanisches Visum?

Für meinen eigenen Visum-Antrag war ich bestens vorbereitet, hatte doch Aroun uns bereits die Formulare am Vorabend ausgehändigt. So fuhren wir zur Grenze, überließen die Ausreise unserem Local Guide, schleppten gut 150 Meter unser Gepäck von einem Bus zum anderen und waren fast allein in der Grenzstation von Kambodscha. Zunächst wurde unsere Temperatur gegen eine Gebühr von 1 Dollar gemessen - ich wusste gar nicht, dass sowas in einer Sekunde geschehen kann. Beim Visaantrag eine ähnliche Prozedur wie in Laos, nur wurden die 35 Dollar gleich bei Passabgabe abkassiert. Danach noch schnell das Einreiseformular ausgefüllt und die nötigen Stempel abgeholt - wir waren in Kambodscha!

Dies sollten wir auch gleich zu spüren bekommen. Die Straßen waren eine reine Hoppel-Piste und ich musste aufpassen, dass nicht die Koffer in der Reihe hinter mir sich selbstständig machten. Am späten Nachmittag erreichten wir Kratie. Eine weitere Bootstour sollte uns ganz nah an die Irrawaddy-Delphine bringen, die im Mekong lebten. Sie werden gern als pinkfarbene Flussdelphine beschrieben sind jedoch eher grau bzw. gar nicht zu sehen, da sehr scheu. Aroun stand als Galionsfigur auf unserem Boot und schrie immer "Da - Delphin!", doch bis wir ihre Hand und dann in die Richtung geblickt hatten war alles schon wieder vorbei. Über ein gelungenes Foto brauchte man sich gar keine Hoffnung machen. Wir optimierten ihre Rufe auf "11 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr" - 15 Uhr? Ok, gemeint war wohl 3 Uhr... Einige Delphinflossen habe ich am Ende schon erwischt, doch die meisten waren Wasserfotos. Als kleiner Trost gab es noch einen kambodschanischen Sonnenuntergang am Mekong.

Nach dem Abendessen war es noch zu früh fürs Bett, doch der Ort war nahezu tot. Einzig von einer Hochzeitsfeier in der Nähe drang noch laute Musik zu uns. So machten sich Volker und ich auf den Weg, sich eine weitere Hochzeitsfeier anzusehen. Auf der Bühne sorgten 2 Sänger sowie mehrere Tanz-Girls für die nötige Stimmung, während auf der Tanzfläche ein Zeitlupentänzchen zelebriert wurde. Vielleicht lag es an der nächtlichen Hitze, dass keine schnellere Gangart eingelegt wurde. Gelegentlich stürmten Partygäste das Podium und sangen selbst - so schaurig wie in der besten Karaoke-Bar. Wir wurden freundlich begrüßt, erhielten sofort Bier und Cola in die Hand gedrückt. Da die sprachlichen Barrieren für eine Unterhaltung zu groß waren, wurde wieder fleißig zugeprostet und ein Gruppenfoto gemacht. Anschließend verabschiedeten wir uns und kehrten ins Hotel zurück. 2 Stunden später war auch diese Feier zu Ende.