Allgemein:
Malaysia - Rundreise 2014
Borneo (Bilit)

Gestern wurden wir gefragt, wann wir die heutige Bootsfahrt machen wollten: Morgens zum Sonnenaufgang, wenn es vorwiegend Vögel zu sehen gibt – oder wieder zum Sonnenuntergang, wenn die Affen unterwegs sind. Unsere Entscheidung war schnell getroffen: Wir wollen Nasenaffen sehen!

Somit war normales Aufstehen angesagt. Beim Frühstück sah ich auf einem Tisch ein Stöckchen. Inzwischen ist der Blick für sowas geschärft und es stellte sich als Gottesanbeterin heraus. Nach vielen Fotos flog das „Stöckchen“ auf Peters Rücken und in Jürgens Haare und schlussendlich davon.

Am Vormittag unternahmen wir eine Wanderung durch den Dschungel zu einem See. Einige Elefantenhäufchen zeigten uns: Die Dickhäuter kommen ziemlich dicht an unsere Hütten. Zu sehen gab es nicht wirklich viel. Noch nicht mal die so oft angekündigten Blutegel zeigten sich.

Die längere Pause nach dem Mittagessen nutzten einige, um einen gekauften Baum in der Lodge zu pflanzen. Dafür musste aber zunächst ein Holzschild beschrieben werden und das Loch selbst gebuddelt werden. Das sah mir zu sehr nach Arbeit aus. Ich zog mich an den Fluss zurück und informierte mich ein wenig über Kuala Lumpur. Direkt bei unseren Booten zeigte sich ein großer Waran, um sein Essen zu jagen. Gut, dass ich nicht ohne Fotoapparat mein Zimmer verlasse…

Am späten Nachmittag machten wir unsere zweite Bootsfahrt. Wieder mit meinem Teleobjektiv bewaffnet holte Andy mich in die letzte Reihe zu sich. Wie sollte ich von dort fotografieren ohne jemanden zu verletzen? Der Platz war am Ende gar nicht mal so schlecht, da das Boot hier viel ruhiger im Wasser lag und ich sogar aufstehen durfte!

Gleich zu Beginn entdeckten wir ein Krokodil gegenüber einer Lodge mit offenem Maul. Obwohl mehrere Boote immer näher kamen machte es keine Bewegung. Es sah so perfekt platziert aus – das konnte nicht echt sein!?! Dann doch eine kleine Bewegung, ferngesteuert? Erst als es langsam ins Wasser sich gleiten ließ und davon schwamm waren wir uns sicher: Das Krokodil war echt!

Die Elefanten waren auch wieder an der bekannten Stelle und badeten. Nach einigen Fotos ging es weiter zu den erhofften Nasenaffen. Einige Nasenaffen entdeckten wir sehr weit oben in den Baumwipfeln, wie sie von Baum zu Baum sprangen. 1 – 2 -3 – Auslöser drücken und Volltreffer: Affe im Sprung fotografiert.

Und dann fanden wir den Hochglanzprospekt-Nasenaffen. Fotogerecht im Baum sitzend habe ich eine ganze Serie von ihm aufgenommen. Erst beim abendlichen Betrachten der Fotos entdeckten wir seine blutende Wunde am Bein, die er immer wieder mit der Hand anfasste und dann vors Gesicht hielt. Hoffentlich verheilt alles gut!

Weiter zur nächsten Horde Nasenaffen, wo ich noch ein Weibchen mit der kleinen Nase ideal fotografieren konnte. Der Langschwanzaffe direkt vor uns spielte heute nur eine untergeordnete Rolle.

Auf dem Rückweg gab es neben Reihern einige Nashornvögel hoch oben in der Luft. Dank Bildvergrößerung kann man den Schnabel erkennen. Bei den Elefanten gab es sogar ein ganz Kleines mit Mutter zu sehen. Außerdem waren 3 Elefanten im Fluss und bei zweien würde ich mal sagen: Da wurde gerade heftig rumgemacht…

Beim Abendessen verabschiedeten wir uns von Andy und bedankten uns für seine Arbeit. Er fährt zwar morgen mit uns zurück, wird dann aber am Flughafen einen anderen Flug Richtung Miri nehmen. Welches großes Glück wir bei der Reise mit dem Wetter hatten, kann ich beim Schreiben dieser Zeilen feststellen. Kurz nachdem wir unsere letzten Getränke geleert und zurück zu den Hütten gegangen waren, begann ein Gewitter mit Regen. Meinen Regenponcho habe ich bis jetzt nicht gebraucht!