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China - Rundreise 2012 | |
Peking | |
Ja, ich habe es wirklich wahr gemacht und bin um die Verbotene Stadt gelaufen!
Unter meinem Laufshirt trug ich eine auf den letzten Drücker zuhause gekaufte Weste mit einem 2-Liter-Trinkbeutel. Gelaufen wurde in Uhrzeigerrichtung, so konnte ich auf der Straße laufen und auf der Nordseite gab es sogar eine eingezäunte Spur für die Radfahrer. Anfangs war ich mir noch unsicher, ob ich wirklich einen kompletten Marathon durchhalte. Die Geschwindigkeit war nach einer kurzen Eingewöhnung an die zusätzlichen 2 Liter wie immer. Nach 4-5 Runden fühlten sich die Runden immer kürzer an. Einzig der zunehmende Verkehr an Autos sowie die Touristen nervten. Auf der Südseite vorm Eingang musste ich immer einige Gehschritte einbauen (Rhythmus-Änderungen sind enorm störend!), weil da “desinteressierte Zuschauer” in die Verbotene Stadt strömten und auf der Nordseite hielten ständig Busse, um die Touristen wieder wegzuschaffen.
Aber bei km 27 war mir klar, das ich erneut unter 4 Stunden laufen würde. Und damit stand für mich fest: Ich ziehe das durch!
Dank einer Verlegung des Starts war das Marathon-Ziel genau vorm Eingang zur Verbotenen Stadt. Auch wenn sich trotz meiner 10 Runden weiterhin niemand für mich interessierte – stolz und glücklich war ich dennoch! Die Zeit (3:46h) war zweitrangig.
Zum Glück konnte ich jemanden finden, der mich fotografierte. Und dann holte ich mir meine Medaille ab. Es gab einen Stand, wo für 1 Euro Medaillen mit Gravur verkauft wurden. So bin ich nun doch noch zu meiner Marathon-Medaille gekommen!
Wer mir nicht glauben will, hier die aufgezeichnete Strecke mit Zwischenzeiten und Puls bei Endomondo:
Zurück im Hotel war ich grad mit der Dusche fertig, da klingelte mein Telefon. Meine Reiseleiterin rief an, sie hatte mit der Gruppe vergeblich am Flughafen auf mich gewartet. Sie wusste noch nicht einmal, dass ich bereits 2 Tage vorher angereist war. Die Informationskette von Hamburg über Guilin bis zu ihr hatte nicht funktioniert – zum Leid der übermüdeten Gruppe. Auf einen erneuten Himmelstempel-Besuch verzichtete ich (ein kühles Bier war mir lieber). Jedoch an einem gemeinsamen Abendessen sowie Besuch der Peking-Oper nahm ich teil.
Somit ist die Zeit der Selbstgestaltung des Tages vorbei, ab jetzt geht es in der Gruppe weiter.