Allgemein:
Sri Lanka - Rundreise 2023
Haputale

Heute mussten wir mal wieder früher raus, um unsere Zugfahrt nicht zu verpassen. Die Sonne schien und es war gar nicht so kalt wie erwartet. Auf den Schienen gingen wir wie die Einheimischen zum nahegelegenen Bahnhof. So häufig fahren hier keine Züge. Dafür war er aber fast pünktlich, was für uns Deutsche inzwischen ungewohnt ist. Wir hatten Tickets für die 2. Klasse (es gibt auch eine 3. Klasse), jedoch freie Sitzplätze gab es nur wenige und dann nur auf der falschen Seite - den Panorama-Blick gab es nur auf der rechten Seite. Die meisten von uns blieben im Gang stehen. Ich hatte mir ein Plätzchen an der Tür gesichert. die während der Fahrt nicht geschlossen wurde und konnte so gut raussehen.

Beim nächsten Halt stiegen wir schon wieder aus. Während der Fahrt hatten wir 200 Höhenmeter gewonnen und waren nun auf 1.600 Meter. Bevor unsere Wanderung startete, wurden noch Mitbringsel für den Kindergarten-Besuch eingekauft. Unsere Wanderung führte uns stets bergab, anfangs durch Teeplantagen-Felder, wo man immer wieder einzelne Köpfe aus dem Grün herausblicken sah. Der Blick in die Ferne war anfangs durch den Morgennebel versperrt, was für eine mystische Atmosphäre sorgte.

Nach 2,5 km hatten wir den Kindergarten erreicht, der sehr klein war und es waren gerade mal 5 Kinder anwesend. Unsere Geschenke überreichte Constanze, der Lolly wurde gleich probiert. Die Kinder bedankten sich mit einem Lied und wir waren auch schnell wieder weg um den gewohnten Ablauf nicht zu sehr zu stören.

Es ging weiter durch Waldgebiete mit kleinen Wasserfällen und durch kleine Dörfer. Endlich hatte ich mehr Möglichkeiten, Menschen zu fotografieren. In einem Lastwagen sahen wir eine auf dem Beifahrersitz in der Sonne schlafende indische Kobra (sehr giftig). Auch andere Tiere gab es immer wieder zu sehen. Wie der Krebs in diese Gegend gekommen ist, ist mir aber schleierhaft.

Nun folgte die größte Herausforderung für alle: Wir mussten durch ein Blutegel-Gebiet gehen. Ja, wieder diese nervigen kleinen Blutsauger. Von meinen Wanderschuhen entfernte ich über 10 davon. Bei Tom hatte es einer bereits in den Schuh geschafft, bevor er entfernt wurde. Über den Wanderstock arbeitete sich einer bis auf die Hand von Kornelia vor. Und wie ein Blutegel es bis zum Hals von Klaus geschafft hat, kann niemand sagen. Constanze hatte sich vorbereitet und im Supermarkt Paketband gekauft, welches nun den Zugang unter ihre Hose versperrte. Ich war dieses Mal ein wenig mutiger und ließ zwischen Schuhe und Hose einen kleinen Spalt frei. Ein Fehler?

Ja, denn später zurück auf der Straße (also nach der Gefahrenzone) schaffte es ein Blutegel über meine Socke zum linken Schienbein. Ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig entfernen und so blieb nur ein kleiner Blutfleck zurück. Wir wanderten auf dieser Straße und wurden nun von 2 Hunden begleitet, die bei jedem Haus Stress mit deren Hunde hatten. Aber unbeeindruckt blieben sie bei uns. Nach 12,4 km und 800 Höhenmeter runter wurden wir von 2 Jeeps eingesammelt und fuhren damit die letzten 3 km bis zu unserem Mittagessen. Während der Fahrt gab es einen Regenschauer, der aber während des Essens schon wieder aufhörte. Glück gehabt!

Beim Essen hatten wir einen schönen Blick auf den mit über 200 m höchsten Wasserfall von Sri Lanka: Bambarakanda. Zu fünft machten wir uns auf den Weg, direkt an den Wasserfall zu gehen. Ich musste meine Spiegelreflex-Kamera im Rucksack verstauen und die wasserdichte Kamera nehmen, um in der Wasserfall-Dusche noch Fotos machen zu können. Vollkommen durchnässt ging es zurück zu den anderen. Doch dann ließ Constanze plötzlich die Hose runter. Aus gutem Grund: Über dem Knie hatte sie mehrere Blutegel. Anscheinend hatte ihre Paketband-Lösung nichts gebracht! Auch bei mir war schon wieder ein Mini-Blutegel an der gleichen Stelle wie der von vorhin. Wo einmal Blut ist... ich konnte ihn aber vorm Festsaugen noch entfernen.

Es ging mit Jeep und Bus zurück ins Hotel. Eine Nebelfront zog auf, doch es blieb wenigstens trocken. Abendessen, Bar, der inzwischen gewohnte Ablauf führte mich schließlich zurück ins Zimmer, wo ich mit einem Bier an diesem Bericht sitze. Morgen wartet unser vorletztes Hotel auf uns.