Allgemein:
Guatemala & Honduras & El Salvador - Rundreise 2021
Frankfurt am Main
Madrid
Guatemala-Stadt
Antigua Guatemala

Die restlichen Stunden auf dem Flughafen verbrachte ich dösend auf einer Sitzbank mit den Füßen auf meiner Reisetasche vor dem Check-In-Schalter. Lange bevor das Personal erschien bildete sich bereits eine Schlange, da waren noch mehr frühzeitig angereist. Nicht jeder wusste von dem Online-Transit-Anmelden für Madrid, was zu vereinzeltem Stress führte. Bei mir lief alles glatt und auch das Personal bei den Sicherheitskontrollen war frühmorgens noch gut gelaunt. Vorm Flug fand ich noch eine Steckdose zum Handy aufladen und dann ging es mit dem Bus zum Flugzeug.

Der Flieger war zwar klein, aber zum Glück blieb neben mir der Platz frei und so konnte ich sehr schnell eine bequeme Schlafposition einnehmen. Wir hoben bei Regen ab und landeten in Madrid bei blauem Himmel. Nun mussten aber erst mal ein paar Schritte gemacht werden, da wir nicht nur am Ende des Terminals ankamen, sondern auch noch ein Terminalwechsel vor uns hatten. Nach Bahnfahrt und Passkontrolle blieb noch genug Zeit für einen kleinen Imbiss vor dem nächsten Boarding.

In der Warteschlange für die letzten Sitzreihen stand ich ganz vorn als sich eine Frau vom Flughafenpersonal mein Pass und mein Ticket ansah und mich dann auf Spanisch vollredete. Ich hatte keinen Schimmer was sie wollte, doch dann kam die Erleuchtung: Sie wollte meine Impfbescheinigung sehen. Das hatte ich schon wieder ganz verdrängt. Sie sah kritisch meine beiden Aufkleber im Impfbuch an als ob sie sowas noch nie gesehen hätte und ließ mich am Ende doch in den Flieger. Meine Hoffnung, allein in der letzten Reihe zu sitzen, wurde schnell zerstört. Ein älterer Mann setzte sich neben mir und seine Frau eine Reihe davor. Wieso er seine Jacke nicht ausziehen wollte, war mir erst ein Rätsel. Doch dann gab es die glückliche Fügung: Die beiden bekamen 2 Plätze weiter vorn, wo sie zusammen sitzen konnten. Und ich war happy: Wieder genug Platz zum Schlafen.

Nach ein paar Fotos vom Abflug, Pasta zum Essen (die andere Option war bereits vergeben) sowie ein Bier und 100 Minuten Wonder Woman reichten aus, um in den Schlaf zu fallen. Den Rest des Films verpasste ich - nur gut dass ich ihn schon kannte. Rechtzeitig zum nächsten Snack und der Landung war ich wieder wach. Es war bewölkt über Guatemala City.

Mein Impfbuch wurde erneut kontrolliert. Die Passkontrolle verlief auch zügig, obwohl der Kontrolleur mit jedem ein kleines Pläuschchen führen musste. Dafür drehte meine Reisetasche bereits ihre Runde und obwohl ich als letzter aus dem Flieger ausgestiegen war, war ich doch einer der ersten bei unserem Guide Rafael. Unser Bus für die nächsten 3 Wochen hat mehr als genug Plätze, was wir Corona zu verdanken haben. Zusätzlich wird vorm Betreten noch die Temperatur gemessen und notiert. Die Koffer sind übrigens auch nicht auf dem Dach sondern unten drin.

Bei der längeren Fahrt nach Anitgua durch den Feierabendverkehr sahen wir, dass fast jeder hier eine Maske trug, selbst diejenigen die allein im Auto saßen oder ein Motorradhelm aufhatten. Laut Rafael sind zwar viele schon geimpft, aber die meisten bisher erst einmal und sehr vorsichtig. Alkohol wird daher auch nur bis 21 Uhr verkauft. So musste ich mich kaum im Hotel angekommen gleich auf den Weg machen. Im Kiosk um die Ecke gab es Bier und der Besitzer akzeptierte Dollars. So machte er vermutlich mit mir das Geschäft seines Lebens: Touristenaufschlag plus Wechselkurs zu seinem Gunsten. Aber was will man kurz vor 21 Uhr machen? Wenn ich morgen Geld getauscht habe, wird es sicher wieder günstiger. Anschließend machte ich noch einen kleinen Spaziergang um erste Eindrücke zu sammeln. Zurück im riesigen Zimmer - hier könnten auch 4 Menschen schlafen - konnte ich endlich meine Maske absetzen. Nach über 33 Stunden, nur durch die Mahlzeiten unterbrochen, taten von den Gummis meine Ohren weh. Die Maske hatte sich so sehr an mein Gesicht geformt, sie hielt sogar ohne diese Gummis. Wir werden sie auch den Rest der Reise sehr viel tragen müssen, zumindest wenn uns andere sehen können.