Allgemein:
Argentinien & Chile & Brasilien - Rundreise 2015
Puerto Natales (Nationalpark Torres del Paine)

Heute startete nun unsere Wanderung. Für die ersten 45 Minuten waren wir in dickster Winterkleidung eingepackt, um den ausgesetzten Wind zu ertragen. Doch dann kam immer mehr die Sonne durch und der Wind verschwand hinter dem Bergmassiv. Ausziehen war angesagt.

Beim Refugio Italiano angekommen, legten wir unsere großen Rucksäcke ab und gingen mit nur dem Nötigsten weiter, um uns den Gletscher Frances anzusehen. Die meisten von uns wagten sich mit Chris auf den nun steileren Weg hinauf zu einem weiteren Aussichtspunkt. Die anderen gingen bereits zum nächsten Refugio mit Yvonne auf den Weg, was noch zu einem strategischen Vorteil werden sollte.

Ich musste natürlich hinauf und wusste schon bald, dass sich der Weg lohnte. Gerade mal auf 500 m schauten wir auf das Bergmassiv Paine Grande, welches immerhin über 3000 m hoch ist. Immer wieder hörten und sahen wir, wie Eismassen in der Sonne schmolzen und herunterrutschten. Und das alles bei einem Picknick!

Doch dann musste es weiter gehen. Wie in einer Entenfamilie aufgereiht gingen wir, wobei sich immer wieder einer zurückfallen ließ um ein Foto zu machen. Ich glaube, ich war nur am Ende. Schließlich erreichten wir den See Nordenskjöld, wo einige von uns gleich ein Fußbad nahmen. Ich hätte es auch gern gemacht, doch allein der Gedanke, anschließend wieder in die Wanderstiefel einzusteigen zu müssen, hielt mich ab.

Nach knapp 19 km erreichten wir unser nächstes Refugio Cuernos, das um einiges gemütlicher war. Wir stürzten uns gleich unter die Duschen und wollten dann die tolle Wanderung mit einem Bier feiern. Doch das Bier war leer, die letzten Dosen hatten uns einige Polen vor der Nase weggekauft.

Die UV-Strahlung war immens, Stufe 9 von 11. So suchten wir Schattenplätze, wovon es aber nur wenige gab. Die Bänke waren festgeschraubt. Nach dem Abendessen schnappte sich Olaf eine Gitarre und bei Rotwein wurden einige Lieder gesungen. Beim Reeperbahn-Song war unser Hamburger Jung Manfred in seinem Element und schnappte sich unsere Mädels.

Als wir bereits in die Betten wollten, wurde Olaf von einer vermeintlich holländischen Gruppe, die aber Belgier waren angehalten. Zwei Geburtstage mussten musikalisch gefeiert werden. Spätestens bei "Ohne Holland fahren wir zur EM" waren Olaf und ich voll integriert.

Doch dann musste auch ich ins Bett (immer noch ohne Socken, was dazu wohl Muttern sagen würde?). In meinem Zimmer gab es keine Schnarchgeräusche - war ich hier richtig? Scheinbar doch, denn mein Bett in der 3. Etage war noch frei...

 

 

Viventura-Reisebericht:

 

Unser erster Trekkingtag im Torres del Paine konnte wirklich nicht schöner sein. Wir strahlten mit der Sonne um die Wette.

An der Hütte Los Cuernos angekommen, genossen wir einen Nachmittag, der uns vom Klima her mehr auf Rio vorbereitete. Wo wohl der patagonische Wind abgeblieben war?