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Costa Rica & Nicaragua & Panama - Rundreise 2013 | |
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Der heutige Tag hätte von der Programmbeschreibung nicht langweiliger sein können: Mit dem Boot zurück nach Sierpe, dann weiter mit dem Bus über die Grenze nach Panama. Doch gerade an solchen Tagen kann man Dinge erleben, über die man noch auf weiteren Reisen erzählen wird!
Bereits auf dem Bootstransfer von unserer Lodge zurück nach Sierpe hatten wir das Vergnügen, zwei Delphine im Pazifik zu sehen. Mutter mit Kind kreuzten unsere Strecke. Für ein gutes Foto waren sie zu selten über Wasser, aber zumindest ein Treffer gelang mir.
Auf dem Fluss hatten wir erneut Glück und sahen die sehr kleinen Totenkopfaffen. Auch hier musste ich das Foto zurechtschneiden, damit man überhaupt etwas erkennen kann.
Nachdem wir die letzten Colones im Supermarkt in Naturalien umgesetzt hatten, ging es an die Grenze. Bei der Ausreise waren wir bestens vorbereitet und hatten den obligatorischen Zettel bereits ausgefüllt dabei. Gerade mal 20 Minuten dauerte es und wir standen vor der Einreise nach Panama.
Und nun ging das Spektakel los: Erstmal mussten wir eine "Briefmarke" für einen Dollar kaufen, die in unseren Reisepass geklebt wurde. Dann rannte Christian hin und her, um den Einreisezettel zum Ausfüllen zu suchen. In der Schlange wartend füllten wir ihn aus. Andreas fehlte eine Kopie seines Reisepasses, die man eventuell abgeben musste. Also verschwand Christian mit ihm. Wieder zurück hatte er selbst Probleme, seine mit der Hand ausgefüllte Liste der Reisegruppe war nach Meinung der Grenzbeamten nicht korrekt. So verschwand Christian erneut, um jemanden zu suchen, der ihm die Liste noch mal mit Schreibmaschine (oder PC?) abtippte.
Was brauchten wir noch? Das Flugticket (also der Zettel mit den Flugzeiten) und 500 Dollar in Bar oder aber eine Kreditkarte. Soviel Dollar in Bar hatten wir natürlich nicht, jedoch eine Kreditkarte. Also ran an den Schalter und erneuter Stress - bei Kreditkarte wird noch ein Kontoauszug bzw. eine Bescheinigung von der Bank benötigt, dass man wirklich mindestens 500 Dollar hat. Ich war schon drauf und dran zu fragen, ob sie ein Faxgerät haben, doch dann fiel mir ein, dass zu Hause niemand mehr arbeitet.
Nun standen wir hilflos im Niemandsland. Niemandsland? Nicht ganz - Christian führte uns in ein Kaufhaus und mitten zwischen 3D-Fernsehern und Notebooks stand ein Geldautomat. Maximaler Auszahlungsbetrag: 500 Dollar! Nacheinander füllte jeder von uns seinen Bargeldbestand an Dollar auf die ominöse 500 wieder auf, bis der Automat leer war. Jens und Fabian hatten Pech! Also mussten wir tricksen...
Zurück in der Schlange am Grenzschalter war ich der Erste. Der Grenzbeamte machte einen freundlichen Eindruck. Reisepass-Kopie? Wollte er nicht. Flugticket? Wollte er nicht. Einreisezettel gab er mir auch gleich wieder zurück. Und Bargeld? Ich zeigte ihm das Bündel 20-Dollar-Scheine und er grinste mich nur an (nebenan am Schalter musste Andreas gerade vorzählen!) Er wollte nur meinen Beruf wissen und dann sollte ich noch in die Webcam schauen. Und der Einreisestempel kam auf eine ganz andere Seite als die "Briefmarke". Anschließend verschwand ich mit Fabian mal kurz hinter dem Bus und 500 Dollar hatten zwischenzeitlich einen neuen Besitzer.
Einreise geschafft? Denkste... Christian hatte vorher von jedem einen Dollar eingesammelt, um die Kontrolle der Koffer "zu beschleunigen". Aber der Zöllner ließ sich nicht überzeugen, so mussten alle Koffer in einen Raum gebracht werden. Wir fragten uns schon, wie tief der Zöllner seine Nase in unsere stinkende Dreckswäsche steckte. Doch es kam wieder ganz anders. Zöllner und Christian kamen gut gelaunt in den Raum, wir mussten auf den Einreisezettel die Busnummer schreiben und abgeben. Dann durften wir den Raum mit Gepäck wieder verlassen. Erst dachte ich, der Dollar hätte doch noch seine Wirkung gezeigt, doch im Bus erhielten wir ihn zurück.
Jens fragte mich zum wiederholten Male, ob wir nun in Panama seien und er seine Uhr eine Stunde vorstellen könne. "Nein" war meine Antwort. Und ich hatte Recht. Nach ein paar Meter Fahrt wurden wir erneut angehalten und ein bewaffneter Soldat kam in den Bus, um unsere Einreisestempel zu prüfen.
Nach 2 Stunden waren wir endlich in Panama und hatten die Taschen voller Dollar!