Allgemein:
China - Rundreise 2012
Peking

Bereits im Flugzeug konnte man sich über den Ablauf auf dem Pekinger Flughafen mit einem kleinen Video informieren. Gleich zu Beginn sollte die Gesundheitskontrolle kommen -sie fiel aber aus mangels Ängste vor Krankheiten.

Also weiter zur Passkontrolle. Wo ich von anderen Ländern unendliche Schlangen gewöhnt bin, waren wir hier anscheinend das einzige Flugzeug. Es ging super schnell. Um zur Gepäckausgabe zu kommen, musste man erstmal Bahn fahren – und das innerhalb eines Terminals! Nach längerem Warten kam dann auch mein Rucksack und es ging raus aus die Sicherheitszone. Draußen gleich einen Geldautomaten erspäht und mit Geld versorgt. Der Airport-Express-Zug war auch ausgeschildert. Gleich eine aufladbare Karte gekauft, schließlich wollte ich in der City mit der Metro weiterfahren. Der Expresszug war so leer, dass ich mir einen Sitzplatz aussuchen konnte. Toll gelöst haben die Chinesen ihr Metrosystem. Eine Fahrt kostet nur 24 Cent, bezahlt wird beim Betreten der Metro mit der Karte, umsteigen darf man so oft man will, beim Verlassen der Metro wird die Karte wieder benötigt. Ach ja, vorm Betreten der Metro werden noch die Gepäckstücke geprüft.

In den Zügen war es gar nicht so voll wie befürchtet, dennoch war das Stehen mit beiden Rucksäcken auf Rücken und Bauch mit der Zeit ganz schön lästig. Aber Umstiege und Aussteigen gingen problemlos. Beim Einsteigen gibt es extra Markierungen auf dem Boden, wo die Türen sind und im Zug gibt es eine Anzeige mit Lämpchen und englischen Namen, welcher Halt als nächstes kommt. Alles richtig Touristenfreundlich. Nachdem ich mir die Straßen zum Hotel in Google Earth zig mal angesehen hatte, war das Finden des Hotels auch nicht mehr so schwierig. Einchecken nur mit Reisepass verlief völlig unproblematisch. Einzig irritiert hat mich, dass die Rezeptionsdame extra betonte, dass ich ein King Size-Bett hätte?!? OK, ist für mich allein schon ziemlich groß…

Nach einer kurzen Dusche ging es wieder auf die Straße. Auf dem Weg zur Himmelstempel-Anlage konnte ich erste Vergleiche zu früher ziehen. Die Extra-Spur für Radfahrer gibt es weiterhin, jedoch längst nicht mehr so voll wie vor 16 Jahren. Die Fahrräder (und Mopedfahrer) haben kein Licht und auch sonst nichts was reflektiert. Wenn es dunkel wird, eine spannende Angelegenheit für Autofahrer und Fußgänger. Überhaupt sind Fußgänger Freiwild für Abbieger, die gleichzeitig grün haben. Was hat sich sonst geändert? Die jungen Frauen laufen in kitschigen Klamotten rum, jeder hat (mindestens) ein Smartphone, die Reklametafeln sind viel mehr geworden, ein VW steht fast an jeder Ecke – und doch gibt es weiterhin die Fahrrad-Reparatur mitten auf dem Gehweg, die älteren Chinesen spielen immer noch Chinesisch-Schach oder Karten, die kleinen Verkaufsläden haben rund um die Uhr auf, die kleinen Garküchen findet man überall.

Also vieles hat sich dem Westen angeglichen und doch wurden alte Werte bewahrt. Irgendwie deckt sich das mit dem, was ich vorher gelesen hatte.

Einige Impressionen vom Himmelstempel habe ich beigefügt. Richtig spaßig, war wie jeder Chinese sich für ein Foto auf die kleine Erhebung in der Mitte des Altars stellen musste.

Nach Schließung ging es vom Himmelstempel weiter zum Tian’anmen-Platz. Auf dem Weg dorthin durchquerte ich auch einen Hutong, der nett mit Lampen geschmückt war.

Der Tian’anmen-Platz war bereits gesperrt, so wurden einige Fotos vom Tor des Himmlischen Friedens gemacht. Dort wurde ich auch von einer Chinesin angesprochen, die mit mir ein Bier trinken gehen wollte. Bier hört sich nicht schlecht an, aber seit wann fordert eine Frau einen Kerl auf? Ich lehnte also ab. Prompt kam ein Tourist breit grinsend zu mir rüber (er war Belgier) und erzählte, dass er bereits 15 Angebote erhalten hatte. Wenn man mitgeht, wird das Bier sehr teuer. Ab diesem Moment ignorierte ich jeglichen weiteren “billigen” Kontaktversuch von Frauen!

Weiter ging es Richtung Wangfujing-Straße. Vorbei an den Nachtmarkt-Ständen, die aber im Vergleich zu früher sehr touristisch wirkten. Zu Essen gab es wieder alles, was man in kühnsten (westlichen) Träumen nicht auf dem Teller sehen möchte (siehe Bild).

Nichtsdestotrotz musste ich langsam was essen. Verzweifelt suchte ich das Restaurant, wo ich vor 16 Jahren mehrmals war. Ich fand es nicht mehr. Also was soll’s. Dem Mutigen gehört die Welt. Rein in ein Restaurant, eines der schönen Bilder ausgewählt… und Feuer gespuckt. Zugegeben, die wenigen nicht betäubten Geschmacksnerven fanden es lecker, aber die Nase lief, das Bier konnte auch nicht mehr löschen. Es war einfach super scharf. Ich denke, die Bedienung war trotzdem stolz auf mich, das ich doch einiges davon gegessen hatte.

Auf der Pekinger Einkaufsmeile “Wangfujing” gab es als Belohnung ein großes gezapftes Bier. So langsam verschwand auch wieder die Lähmung im Mund. Morgen esse ich woanders! Heimwärts ging es wieder mit der Metro. Die letzten Meter vorbei an einer Gruppe, die anscheinend einen Grill-Abend auf der Straße veranstaltete, jeder hatte ein paar Fleischspieße vor sich liegen. Schnell noch an der Ecke ein Gute-Nacht-Bier gekauft, damit das Tippen des Berichts leichter fällt.

Frank smile