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Sri Lanka - Rundreise 2023
Tissamaharama

Bereits beim Frühstück um 07:30 Uhr lief mir der Schweiß, der heutige Tag sollte eine Hitze-Herausforderung werden. Am Vormittag fuhren wir zum Wallfahrtsort Kataragama, wo sich Menschen aller Religionen friedlich treffen. Ein Vorbild für unsere Welt! Eine riesige Anlage, wo man schon sehr früh seine Schuhe abgeben musste. Konsequent bis zum Ende verzichtete ich auch hier auf Socken. In der Reisebeschreibung steht, dass sich die Pilger hier in Trance tanzen - ich fotografierte mich in derselben. Sei es die Bauten, die Elefanten, Affen, Leguane oder vor allem die vielen Menschen, die sich sogar freundlich für ein Foto zusammenstellten.

Bei einer Zeremonie stand ich anfangs allein in der schweißtreibenden Sonne, zog mich dann doch in einem freien Schattenplatz zurück, wo sich eine Frau zu mir und Evelyn stellte und uns auf Deutsch ansprach. Sie war als kleines Kind nach Deutschland in die Botschaft in Frankfurt gezogen und besuchte nun ihr Heimatland. Immer wieder trifft man Menschen mit interessanten Geschichten! Zurück bei meinen Schuhen und schließlich auch beim Bus, gab es noch die Milch aus einer Kokosnuss als kühlendes Getränk.

Zurück im Hotel wurden die durchgeschwitzten Klamotten unter dem Ventilator im Zimmer zum Trocknen abgelegt und selbst im Pool abgetaucht. Fast die ganze Pause verbrachte ich dort und trank dazu noch ein kühles Bier - Zielwasser für das, was noch kommt.

Um 14 Uhr ging es zum zweiten Programmpunkt des heutigen Tages. Bewaffnet mit zwei Kameras und Objektiven für Tele- und Nahaufnahmen wartete ich auf den dritten Jeep, um dort einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Chinthaka fuhr in diesem Jeep auch mit und Constanze wechselte kurzfristig auch noch hierher - sie sollte es nicht bereuen! Chinthaka kannte natürlich den Fahrer und hatte mit ihm immer gute Erfahrungen gemacht. 

Der Yala-Nationalpark ist etwa 1.500 km² groß, aber nur ein kleiner Teil ist für Touristen freigegeben. Nur gut, dass noch Nebensaison ist, so waren  nicht allzu viele Jeeps unterwegs, auch wenn immer wieder mehrere zusammenstanden, wenn Tiere zu sehen waren. Unser Fahrer blieb geduldig bei jedem Tier, ob Elefant, Vogel, Wasserbüffel oder Leguan stehen, bis Evelyn und ich unsere Kameras senkten und damit ihm zu verstehen gaben: Wir haben genug! Von Chinthaka gab es immer wieder Informationen zu den Tieren, die wir gerade sahen.

Da hatten es die anderen in den beiden anderen Jeeps nicht so gut. Da sie nur mit Handy fotografierten, konnte der Fahrer schlechter erkennen, wie interessiert sie waren. Außerdem fehlten die Informationen. Dennoch hätten sie fast mehr als wir gesehen. Chinthaka hatte uns gesagt, wenn mehrere Autos zusammen stehen und Lichthupe machen, dann gib es etwas Außergewöhnliches wie ein Leopard zu sehen. Aufgrund der Lichthupe fuhren wir schnell zu einem Pulk mit Jeeps. Jedoch war bereits alles vorbei. Ein Lippenbär soll zunächst auf dem Weg gewesen sein und sich dann ins Gestrüpp verabschiedet haben. Wir sahen nichts mehr von ihm. Die anderen auch nicht.

Dafür durften wir zwei Elefanten mit Nachwuchs im Wasser baden sehen. Wasser, das gab es leider jetzt auch von oben. Aufgrund eines Regenschauers mussten wir auf meiner Seite die Wand runterlassen und ich sicherte mein Tele im wasserdichten Rucksack. Nur gut, dass der Regen schon bald wieder aufhörte. Doch nun  waren keine Tiere mehr zu sehen und es setzte bereits die Dämmerung ein. Noch mal Elefanten, die wir eine Zeitlang beobachteten und kurz danach ein Krokodil im Wasser. Weiter vorn waren die beiden anderen Jeeps mit Elefanten auf der Straße. Da wären wir jetzt auch gern. Wobei uns ein Leopard doch lieber gewesen wäre. Bei 75 bis 80 Leoparden im ganzen Nationalpark musst du dafür aber schon Glück haben.

Doch stattdessen drehten wir und rasten in die andere Richtung. Chinthaka hatte die Info erhalten, dass ein Leopard gesichtet wurde. Da sahen wir auch schon die Lichthupe. Viele Jeeps standen genau bei den Elefanten, wo wir vor kurzem selbst standen. Am Felsen über den Elefanten sahen wir kurz den Leoparden, für ein Foto leider zu sehr verdeckt. Er war schon wieder verschwunden. Aber als Entschädigung standen die Elefanten nun genau vor uns. Die Mutter auf dem Boden und das Kind auf einem Felsen auf Augenhöhe. Schnell zur anderen Kamera gegriffen und die imposante Szene aufgenommen.

Doch dann ging es einige Meter weiter vor, der Leopard hatte sich ganz oben auf den Felsen gelegt und putzte sich. Endlich eine Position, wo ich mit etwas Verrenkung und vollem Zoom ihn aufnehmen konnte. Im Jeep tanzte Constanze vor Freude und selbst Chinthaka flippte aus. Wie sollte ich bei dem Wackeln die 2,5 kg in meiner Hand ohne Auflage ruhig halten? Es gelang mir und mein Dauerfeuer brachte mir viele fast gleich aussehende Fotos, wobei der Leopard mal weiter oben und dann wieder weiter unten war. Da er sowieso zu weit weg war für ein formatfüllendes Foto, spielte diese Streuung keine Rolle.

Nach diesem Höhepunkt beendeten wir die Safari und fuhren zurück ins Hotel. Der Regen setzte wieder ein, ein Gewitter in der Ferne war zu sehen. Alles egal, völlig happy gingen wir zum gemeinsamen Essen über vom Regen gefluteten Steinen. Die anderen wollten nicht glauben, dass wir wirklich einen Leoparden gesehen hatten. Mein Beweisfoto gab es nun in der Nacht an alle per WhatsApp und es ist nun auch hier in der Foto.Gallerie zu sehen. Von Constanze gab es bereits als Dank ein Bier - ihr Jeep-Wechsel hatte sich wirklich gelohnt! Und morgen hat sie auch noch Geburtstag!